Liederlexikon: Schwäbische Volkslieder (1855)

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Von Ernst Heinrich Meier erschien 1855: Schwäbische Volkslieder mit ausgewählten Melodien, aus mündlicher Überlieferung gesammelt, Druck und Verlag Georg Reimer, Berlin, 1855 (ca 430 Seiten). Ernst Meier war Professor für morgenländische Sprachen in Tübingen.

Ludwig Erk urteilte ein Jahr nach Veröffentlichung in der Vorrede zu „Deutscher Liederhort( 1856) über die schwäbischen Volkslieder von Meier:

„….kaum eine Melodie zu finden, die nicht von Auswüchsen jeglicher Art entstellt wäre — s. die Melodie Nr. 5, II (S. 414), Nr. 15 (S. 419), Nr. 19 (S. 422), in welchen 3teiliger Takt mit 2teiligem, und umgekehrt, 2teiliger mit 3teiligem Takt verwechselt worden; sodann die ganz absonderliche, d. h. allem gesunden musikalischen Gefühl widersprechende, Art 2stimmig zu harmonisieren in Nr. 16 u. 17 (S. 420), Nr. 23 (425) u. s. w.“

Als Motto zitiert Meier Goethe: „Es kommt mir bei stiller Betrachtung sehr oft wundersam vor, daß man die Volkslieder so sehr anstaunt und sie so hoch erhebt. Es gibt nur eine Poesie, die echte, wahre; alles Andere ist nur Annäherung und Schein. Das poetische Talent ist dem Bauer so gut gegeben, als dem Ritter; es kommt nur darauf an, ob jeder seinen Zustand ergreift und ihn nach Würden behandelt, Und da haben dann die einfachsten Verhältnisse die größten Vorteile; daher denn auch die höheren, gebildeten Stande meistens wieder, insofern sie sich zur Dichtung wenden, die Natur in ihrer Einfalt aufsuchen.“

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