Liederlexikon: Martini

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11. November, im Kirchenjahr Tag des hl. Martin, bedeutendstes Herbstfest neben der Kirchweih. Es war vor allem ein wichtiger Tag im Wirtschaftsjahr. Auf ihn fielen Vieheintrieb und Dienstbotenwechsel und die Zahlung von Pacht, Abgaben und Zinsen. Erste Nachrichten über Martinslieder stammen aus dem 13. Jh.

Der Stricker ( fahrender Dichter um 1220 bis 1250 ) berichtet in seinem Gedicht »Ez was ein richer bürmann« von einem Bauern, der in der Martinsnacht trank und sang. Lieder zu Zechgelagen und Ernteschmaus prägen die Tradition bis ins 17. Jh. Vom Anfang des 16.Jh. an setzen Nachrichten über Heischebräuche zu diesem Termin ein, zunächst von Schülern in den Städten.

So schreibt Georg Forster in der Vorrede zum zweiten Teil seiner » Frischen Teutschen Liedlein « von »den schlechten singern, so hin vnd wider auff den schulen mit der lieben gans, vmb Martini vnd Weihnachten oder zu anderen zeyt … müssen herumb recordiren« (Forster, Marriage S. 81).

nach: Schürz dich Gretlein


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