Pflanzen

Rosmarin

Der Rosmarin gehört in Norddeutschland zu den Trauerpflanzen. Die Leichenträger auf dem Lande, welche eine Jungfrau beerdigen, erhielten sonst einen Rosmarinzweig an einem Bande befestigt, um den Arm gewunden. In Thüringen wurde sonst bei Begräbnissen von Alt und Jung jedem Leidtragenden, auch dem Pfarrer und Cantor, vor Wegtragen der Leiche ein Rosmarinstengel nebst Zitrone überreicht. … Weiterlesen …

Sadelbaum

Der Sadelbaum (eine Art des Wachholders, der in Italien, Portugal und dem Morgenlande einheimisch ist; Juniperus Sabina L. Die Blätter haben einen starken widrigen Geruch und scharfen Geschmack. Der Name wird nicht nur in den gemeinen Sprecharten, sondern auch von den Schriftstellern gar sehr verderbt. Bald lautet er Sebenbaum, Sevenbaum, Siebenbaum, bald Sadebaum, Sadelbaum, Sadel, … Weiterlesen …

Schlehe

Die Schlehe ist ein uralter einheimischer Fruchtbaum,, schon in den Pfahlbauten kommen seine Früchte vor. Erst in altdeutscher Zeit ist die Pflaume an seine Stelle getreten. Der Schlehdorn war für mancherlei Frauenleiden gut. Schlehenmoos in die Schuhe gelegt half gegen Bleichsucht und Weiberfluß. Schlehenwasser hilft gegen den Vorfall der Gebärmutter, indem sich die Frauen in das … Weiterlesen …

Schwarze Johannisbeere

Die bekannte gelbblühende Johannisbeere, ein Zierstrauch in unseren Gärten, der die schwarzen Beeren trägt, hat einen durchaus erotisch erregenden Geruch. Alle Teile: Blätter, Blüten, Beeren haben ihn. Das Volk nennt ihn auch „Wanzenbeere“; wie beim „Wanzenkraut“ (Storchschnabel) wird das Wanzenähnliche des Geruchs schon im Namen betont. — Sein Geruch hat ebenfalls eine Ähnlichkeit mit dem … Weiterlesen …

Sevebaum

Der Sevebaum ist der Baum aus dem Lande der Sabiner, also ein Strauch, der aus Italien nach Deutschland eingeführt wurde, und zwar wurde er in althochdeutscher Zeit vermutlich von christlichen Missionaren wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Wachholder bei uns einheimisch gemacht. So verdrängte er teilweise den Wachholder, denn er galt schon den Griechen und Römern … Weiterlesen …

Spindelbaum

Des Spindelbaums zähes Holz wurde einst zu den Spindeln gebraucht, er galt daher als Baum der Freya, der Schicksalsgöttin. Er ist ein Strauch von armdickem Stamm, grauer Rinde, mit langen Ruten und Ästen, langen grünen Blättern; im Frühling blüht er weiß, bekommt später schöne rosenrote Beeren. Diese roten runden Früchte gaben zu mancherlei erotischen Vergleichen … Weiterlesen …

Stechpalme

Dieser einheimische, immergrüne Baum unserer nordischen Flora hatte in alter Zeit vorzüglich im niederdeutschen Gebiet eine hohe Kultbedeutung. Sein alter Name scheint hier „Hülsebusch“, „Hülseholz“ (ahd: hulise; mhd: huls) gewesen zu sein. Diese Namen sind für Pommern, Mecklenburg, Unterelbe, Unterweser bezeugt. Im Schaumburgischen heißt er „Hurlebusch“. Für uns ist hier seine Bedeutung als Lebensrute von Wichtigkeit. … Weiterlesen …

Wachholder

Der Wachholder (= wacher, immergrüner Baum) war ein hochheiliger Baum der alten Germanen. Das wohlriechende Holz, die frisch erhaltende, antiseptische Kraft des immergrünen, immer riechenden Lebensbaumes war ihnen frühe bekannt. Er galt so recht als ein Träger des. Lebens, ein Baum, der fruchtbar macht (mhd: quekolder), Im Niederdeutschen ist der Name Quekholder noch heute üblicher … Weiterlesen …

Weide

Die Weide, auf deren schlanken Gerten sich frühzeitig das neue Leben des Jahres zeigte, deren silberne Palmenkätzchen sichtbare Boten des erhofften Frühlings waren, mußte schon in älteren Zeiten die Leben und Segen spendende Lebensgerte liefern. So in Böhmen (Königrätz und Umgegend): die Knaben gehen zu Lätare mit Weidenpeitschen und einem mit Eiern (Symbol der Fruchtbarkeit) … Weiterlesen …