Die Feige ist in Deutschland nicht einheimisch gewesen. Sie ist auch jetzt noch gewissermaßen als Gast in unseren kälteren Breitengraden zu betrachten. Im Mittelalter hat man sie in Treibhäusern, bisweilen im Freien zu kultivieren versucht. Schon Albertus Magnus (i193 bis 1280) bespricht sie in seinem Buche de vegetabilibus. Die sehr starke Erotik, die sich mit … Weiterlesen …
Den Felberbaum, die Silberweide, unterschied das deutsche Volk in althochdeutscher und mittelalterlicher Zeit genau von den übrigen Weiden. Im Gegensatz zur Weide gab der Felberbaum vielerlei sexuelle und erotische Mittel. Der Absud der Felberblüte galt als Schönheitsmittel, macht schöne Haare, schöne Haut. Der Saft aus den Rinden, während‘ die Weiden noch blühen, in die Augen getropft, macht … Weiterlesen …
Die Fichte war der hauptsächliche Kultbaum der Süddeutschen (Alemannen und Bajuvaren). Wie die Fichte hier die Laubhölzer früherer Jahrhunderte in den Bergen und Wäldern verdrängt hat, so hat sie auch in den Volksfesten und Volksanschauungen die Buche, Birke und andere Laubbäume vertrieben. Als Dorfmaibaum wie als Pfingstmaie tritt die Fichtentanne ein. Auch auf den First … Weiterlesen …
Die Haselnuß, deren altgermanisches Wort schon in vorgermanischen Zeiten wurzelt, war in grauer Vorzeit eine der wichtigsten Zauber- und Kultpflanzen. Sie war der einzige einheimische wahrhaft wohlschmeckende Früchte tragende Fruchtbaum. Eichen und Schlehen konnten nicht mit ihr verglichen werden. — Haselnüsse und Haselstäbe finden sich in alten deutschen Gräbern als Symbole des Lebens und der Lebensrute, … Weiterlesen …
Die Frucht der Himbeere fordert zum Vergleich mit der weiblichen Brustwarze heraus, so wohl wegen ihrer Gestalt und wegen ihres warzigen Aussehens als auch wegen ihrer rötlichen Färbung. — Im Volke hörte ich noch jetzt von „Himbeerwarzen“ sprechen. So wird in der Tat eine kriechende Himbeerart (Rubus chamaemorus) wegen ihrer blaßroten Frucht „Tetinbeere“ genannt. „Tetin“ … Weiterlesen …
Der Hollunder, einer der wenigen einheimischen Bäume, die eßbare Früchte trugen, hat uralte Kultbeziehungen. Er war der Holla oder Freya, der kinderspendenden Göttin, heilig. So wird er in Verbindung mit der Geburt wie auch mit dem Tod, mit der Unterwelt gebracht. Nur vereinzelt liefert der Holder die Lebensgerte, Vielleicht in jenem Brauche Westfalens: am Lichtmeßtage … Weiterlesen …
Der Holzapfel oder wilde Apfel ist die Frucht des wilden (durch Propfen nicht veredelten) Apfelbaums von überaus herbem Geschmacke, ungenießbar. — Der Vergleich einer Beschwernis mit dem Beißen in einen sauren Apfel Holzapfel) ist alt: Luther (1529 im Religionsgespräch zu Marburg) sagt: „Man muss der Schrift gehorchen, wenn sie befähle, Holzäpfel zu essen.“ — Christophorus … Weiterlesen …
Die Kastanie kam vermutlich mit den übrigen Fruchtbäumen (Apfel, Birnen) in den Zeiten nach den Völkerwanderungen in unser Vaterland. Sie war in Griechenland ursprünglich einheimisch, erinnerte in ihrer Pracht und Schönheit an die Eiche, mit der sie denselben Namen Karya teilte. Die Frucht besserer Sorten galt im Mittelalter als Aphrodisiacum. Mattioli berichtet (73 D): Gebratene … Weiterlesen …