Aus einer „wissenschaftlichen“ Abhandlung von 1913:
Die Hottentotten wohnen in Südafrika und bilden eine eigene Menschenrasse, die sich von den dunklen Afrikanern, den Negern, durchaus unterscheidet.
Sie sind zur Zeit auf ein ungleich kleineres Gebiet beschränkt als vor wenigen Jahrhunderten. Im britischen Teil von Südafrika sind reine Hottentotten fast gar nicht mehr vorhanden, dafür aber um so mehr Mischlinge, unter denen die Bastards, Nachkommen von Mischlingen zwischen Hottentotten und Buren, als ein verhältnismäßig brauchbarer und nützlicher Menschenschlag bezeichnet werden. Solche finden sich in geringer Zahl — etwa einige Tausend Köpfe zählend — auch im deutschen Schutzgebiet. Sie sind aus dem Kapland eingewandert und haben ihren Hauptmittelpunkt in Rehoboth. Im südlichen Teil von Deutsch-Südwestafrika werden die Hottentotten Nama und das von ihnen bewohnte Gebiet Großnamaland genannt.
Sprache und Kultur der Hottentotten lassen den Schluß zu, dass sie ein Zweig eines am weitesten nach Süden vorgedrungenen hamitischen Volkes sind, das in der vorgefundenen Urbevölkerung aufgegangen ist, dieser aber infolge der absoluten Tüchtigkeit und Überlegenheit seine Sprache, Religion und Sitten gegeben hat. Die Hottentotten sind ein Viehzucht treibendes Volk und erinnern auch darin an die Hamiten, die seit Jahrtausenden Hirten gewesen sind. Vor zwei Jahrhunderten waren die Hottentotten der mächtigste Volksstamm Südafrikas; heute fällt ihr Verbreitungsbezirk so ziemlich mit Großnamaland zusammen, denn auch die Hottentotten des Kaplandes, die durch weiße Ansiedler nach Norden gedrängt wurden und nicht verbastardet und verarmt waren, zogen über den Orangefluß und setzten sich zwischen den Hottentottenstämmen, die dort noch freie Herren waren, fest.
Quelle: Hermann Tewes, : Menschenrassen und Völkertypen. Bd. 2. 2. Aufl. Leipzig, 1913.
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