Liederlexikon: Flaschendrehen

Begriffe | 1825

Das bis in die heutige Zeit populäre Flaschendrehen, hat seinen Ursprung in älteren Bräuchen und Liedern, die in verschiedenen Formen überliefert sind.

In „Deutscher Liederhort“ und bei Hoffmann von Fallersleben steht ein „Reigen am Johannisfeste“ mit dem Anfang „Nimm sie bei der schneeweißen Hand„, bei dem eine im Kreis stehende Jungfrau alles zu tun hat, was die umtanzenden Burschen und Mädchen singen.
Siehe auch das Lambertuslied vom verlorenen Schatz, im dem zwei Kinder in der Gruppe, im Kreis, einander (ihre Hände) küssen. Insbesondere in der Münsteraner Gegend wurden um 1825 solche Lieder aufgeschrieben.
Ebenfalls im Liederhort steht eine Sammlung von Schäfer-Reigen, wo zwei Jugendliche in den Kreis treten, um „unter dieses gleichen einen Kuß zu reichen“. Ähnlich die Bräuche zum Mailehen zu Ostern oder Pfingsten, die im alten Brauch der Mädchenversteigerung wurzeln. (14. Jahrhundert)
Mit dem Anfang „Mich hat das Glück geführt in diesem Kreise“ ist mehrfach als ein Paarungsspiel der Kinder überliefert, in dem ebenfalls ein Kuss der eigentliche Inhalt des Spiels ist.
Ein weiteres Paarungsspiel war und ist der Kissentanz bzw. Amor wollte sich erquicken.

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