Liederlexikon: Bertuch
Jahrgang 1740-1749 | 1747Justin Bertuch – geboren zu Weimar am 30. September 1747 , dort am 3. April 1822 gestorben. Verleger, Übersetzer und Mäzen. Besitzer des Bertuchschen Instituts für Landkarten und Buchdruck. Justin Bertuch, der seit seinem 15 Lebensjahr Vollwaise war, studierte nach dem Besuch des Weimarer Gymnasiums zunächst Theologie, dann Jura in Jena. Sein Hauptinteresse galt jedoch der Literatur und der Naturgeschichte.
Mit 22 brach er das Studium ab, unterrichtete als Hoflehrer die Söhne des Freiherrn Ludwig Heinrich Bachoff von Echt, von dem er die spanische Sprache lernte. (Bachoff von Echt war Gesandter in Spanien), Bertuch übersetzte Don Quichotte ins Deutsche und verlegte ihn 1774 selbst. Christoph Martin Wieland verschaffte Bertuch Zugang zum Weimarer Hof. Er entwarf eine Zeichenschule, die nach seinen Ideen auch eingerichtet wurde und unter anderem von Goethe geleitet wurde. Die Schule sollte unabhängig vom solzialen Stand für alle Interessenten offen sein.
1785 gründete Bertuch die Allgemeine Literatur-Zeitung, die er selbst verlegte, nachdem er eine Schleifmühle zu einer Papier- und Farbenmühle umbauen ließ. Sein Journal des Luxus und der Moden gilt als die erste Illustrierte Europas. Er beschäftigte zeitweilig 400 bis 500 Personen (ca. 10% der Weimarer Bevölkerung) und es gelang ihm damit Drucker, Karthographen und Künstler unter einem Dach zu vereinigen. Er unterstützte die erste Goethe-Ausgabe bei Göschen finanziell. Zwischen 1790 und 1830 erschien das „Bilderbuch für Kinder“ in zwölf Bänden. Ein Unterrichtswerk, das in monatlichen Ausgaben „das Wissen der Epoche vor dem Kind ausbreitet“ mit 1185 Tafeln und 6000 Stichen illustriert. Ausführliches Portrait
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