Leuchte scheine goldne Sonne (Deutsche Hymne)

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Leuchte, scheine, goldne Sonne
Über dieses freie Land
Felder, Wälder, Städte hülle
In dein schönes Lichtgewand
Laß die weiten Äcker reifen
Und die kleinen Gärten blühn
Leuchte hell in die Fabriken
Wo die Feuer sprühend glühn
Leuchte, goldne Sonne, scheine
Gib zum Werke mir die Kraft
Bruder, deine Hand, hier meine
Menschenbrüder, uns vereine
Eine heil´ge Leidenschaft

Tu dich auf, du Tor der Halle
Sonne breche hell hinein
Wollt ihr, funkelnde Maschinen
Freien Volkes Helfer sein?
Euer Rattern, euer Dröhnen
Klingt wie freudig Jageschrei
Mehr als Gold macht unsre Arbeit
Uns vom Fluch des Krieges frei
Rattert, sauset, ihr Maschinen
Freien Volkes Knechte ihr
Preßt die Platten, walzt die Schienen
Helft uns wirken, helft uns dienen
Brot und Freiheit schaffen wir

Tausend laute Räder brausen
Städte tönen, stromentlang
Ziehn die schwerbeladnen Schiffe
Braust der Eisenbahn Gesang
In Millionen Menschenherzen
Zieht der Glaube freudig ein
Was des Volkes Hände schaffen
Soll des Volkes Eigen sein
Brot und Freiheit unser Eigen
Menschenwürde unser Recht
Kraft soll sich der Schwachheit neigen
Brüderlich einander zeigen
Keiner Herr und keiner Knecht

Leuchte, scheine, goldne Sonne
Über diese ganze Welt
Bis sich einst in allen Zonen
Mensch um Mensch an Händen hält
Bis sich schwarze, braune, weiße
Menschen brüderlich umfahn
Und die keinem andern Geiste
Als der Liebe untertan
Drum mein Hammer, schwing und schalle
Läute Frieden, Hammerschlag
Ruf mit deinem Freudenhalle
Reiche, Arme, alle, alle
In den goldnen Arbeitstag

Text: Heinrich Lersch , vor 1926 , nach 1918
Musik: Robert Götz ()
in dem Liederbuch der Falken : Nun lasset uns singen

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