Lebewohl, du, die ich ewig liebe!
Lebewohl, Geliebte denke mein!
Ach könnte ich mit blutigen Tränen
grüb ich dein Bild tief in mein Herz hinein !
Sieh, es naht der Trennung bittre Stunde
Scheiden fällt ja meinem Herzen schwer
Ach nimm den letzten Kuß von meinem Munde
O Teure, morgen hast du mich nicht mehr!
Morgen trennen uns schon Tal und Hügel
Unsre Herzen trennen diese nicht.
Dieser Kuß der sei ein teures Siegel;
Verfluche ihn, wenn je mein Herz ihn bricht!
Selbst dem Tode geh ich kühn entgegen.
Der Gedank an dich verschafft mir Mut
O liebste Maid, um deinetwillen
Ja opfre ich den letzten Tropfen Blut.
Sieh, Geliebte, wie so schön die Sonne
Morgen scheint sie über Meer und Teich
Dort lebt ein Jüngling, denket dein mit Wonne
Und wenn ihm schon der Gram die Wange bleicht
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Aus dem Elsaß, 1889
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 761 „Lebewohl“)