Leb wohl, mein Bräutchen schön!
Muß jetzt zum Kampfe gehn
Das Sklavenjoch beginnt zu wanken
fort mit euch, übermüt´ge Franken!
Auch unser Herz schlägt kühn und warm
und Heldenkraft stählt unsern Arm
O Liebchen, weine nicht!
Mich rufet heilge Pflicht!
Wie sollt ich hier alleine zagen
wenn draußen sie die Feinde jagen
weit fort – fort übern deutschen Rhein!
Dabei muß dein Geliebter sein
Du alter, deutscher Rhein
wie wohl wird uns dann sein
wenn wir erst deine Fluten sehen
wenn unsre Siegesfahnen wehen
an deinen Ufern schön und grün –
die Feinde zagend heimwärts fliehn!
Und kehr ich einst zurück
o Liebchen, welch ein Glück!
Die Arme, die dich dann umschlingen
die Freiheit halfen sie erringen
dann kannst du sagen stolz und laut:
„Auch ich bin eines Helden Braut!“
Und graben sie mich ein
Dort an dem schönen Rhein
so jammre nicht in bittern Klagen
des Kriegers Braut muß es ertragen
und wer für Freiheit gab sein Blut
mit dem ist allewege gut! –
Text: Verfasser unbekannt
Musik: Albert Methfessel –
aus den Befreiungskriegen gegen das Frankreich Napoleons
erstmals in „Sechs deutsche Kriegslieder“, in Musik gesetzt von Albert Methfessel , Rudolstadt 1813
Vor der Leipziger Schlacht Oktober 1813 entstanden. Das Lied wurde 1870 wieder viel gesungen, darum vielfach geschrieben in Soldatenliederheften aus dem Elsass, den Rheinlanden, Hessen und Nassau 1860-1890, Strophe 5 und 4 wechseln zuweilen ihren Platz. Häufig in Gebrauchsliederbüchern und Kommersbüchern seit 1815.