Laß dich schneiden, laß dich schneiden
Ernte reif und warm
Sieh, ein Mädchen voller Freuden
sammelt dich im Arm
Daß dich Fleiß und Arbeit nähre
reift dich Sonnenstrahl
Falle, falle goldene Ähre
alles fällt einmal
Abends bind´t man dich in Garben
führt dich jauchzend heim
Menschen kamen auch und starben
alles kehret heim
Einst auch fall ich Schnittermädchen
so dahin, dahin
und es regt sich wohl kein Blättchen
daß ich nicht mehr bin
Aber Frühlingsodem wehet
über Grab und Flur
Und aus toter Hülle gehet
schönere Natur
Falle, falle goldene Ähre
reif vom Sonnenstrahl
Trink zur Letze diese Zähre
unter Sang im Tal
Text: Johann Ludwig am Bühl (1780)
Musik: a) Volksweise aus Westfalen (1892, Kreis Waldbroel) — b) Walder (1780) — c) K. G. Hering (1823) — d) „Volksweise“ (1829)
in „Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895, Melodie Waldbroel 1892)