Dort, wo in Deutschlands schönsten Gauen
die Lahn zum stolzen Rheine zieht,
da prangt ein Land mit goldnen Auen
das wie ein Garten Gottes blüht.
Wie leuchtet es im Sonnenstrahle
wenn früh der heitre Tag erwacht,
Wie dämmert´ ahnungsvoll im Tale
in märchenhafter Mondennacht!
Wie herrlich ist’s dahinzuziehen
voll Lust auf froher Wanderbahn,
wo deine lichten Augen blühen
geliebtes Land der holden Lahn;
wo schimmernd deine Burgen ragen
wo deine Silberwelle rauscht,
die alten wundersamen Sagen
und neuer Heldenkunde lauscht!
Ob deinen grünen Hügelketten
die dich bekränzen, lieblich Tal,
ob deinen Dörfern, schmucken Städten
und stolzen Schlössern allzumal,
da schwebt, aus alter Zeit geblieben
ein wundersamer Duft und Hauch
von unsrer Ahnen Glück und Lieben
von altem deutschen Tun und Brauch
Auch heute, welch ein heitres Leben
begrüsst uns freundlich in dem Tal,
welch reges Schaffen, Wirken, Streben
Gesang und Frohsinn überall!
O Lust, auf deinen Höhn zu streifen
durch grünen, liederreichen Wald,
wo Hirsch und Rehe munter schweifen
und wo das Jagdhorn lustig schallt!:¦
Und lernt ihr erst das Volk recht kennen
das froh bewohnt dies schöne Land,
so fühlt ihr euer Herz entbrennen
und freudig drückt ihr ihm die Hand.
Die Männer, frei und klug und bieder
die Frauen liebevoll und hold
wie sind sie voller Lust und Lieder
und tief im Herzen treu wie Gold!
Ihr seht es in den Lüftens schweben
ihr fühlt’s an jedem holden Blick:
in diesem Lande ist gut leben
hier wohnen Freude, Lieb und Glück!
Drum schirm dich Gott zu jeder Stunde
sei uns gesegnet lieblich Tal,
wir preisen dich aus Herzensgrunde
sei uns gegrüsst vieltausendmal!
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in “ Allgemeines Deutsches Kommersbuch „