Kommt, kommt den Herrn zu preisen
der groß von Rat ist, groß von Tat
den Gütigen, den Weisen
der keinen seines Gleichen hat
Der Herr tut große Werke
Wer hindert seine Kraft
wer seines Armes Stärke
die alle Gute schafft?
Er dehnet, gleich Gezeiten
die weiten Himmel aus
er spricht, so gehen Welten
aus ihrem Nichts heraus
Er will, und Sonnen flammen
auch drängt das Wasser, wenn er spricht
in Wolken sich zusammen
und ihre Schläuche reißen nicht
Er ruft den Ungewittern
das Meer wird ungestüm
des Himmel Säulen zittern
die Erde bebt vor ihm
Er will, und Blitze zünden
Gebirg´ an, sie vergeh´n
Er spricht und ruft den Winden
Schnell wird sein Himmel schön
Nur er gebeut den Wellen:
Hierher, nicht weiter!
Legt euch hin! Er legt in Felsen Quellen,
sie rieseln und versiegen nie.
Er füllet Wüsteneien
mit seinen Wundern an,
heißt Tiere da sich freuen,
wo niemand wohnen kann.
Wer kann die Sterne führen?
Wer kann, als er allein,
der Dinge Lauf regieren,
zerstören und erneu´n.
Kann stolzer, deine Stimme
laut donnern, wie der Schöpfer tut?
Streu´ aus von deinem Grimme Verderben
und der Blitze Glut! Leg an Gewalt,
und zeige dich mächtig,
wie der Herr; schau an die Höhen;
beuge, versenke sie, wie er?
Was rühmen denn die Toren
mit ihrer Stärke sich?
O Staub, aus Staub geboren,
nur Gottes rühme dich!
Herr, dein ist alle Stärke
und alle Hilfe, Gott, ist dein!
Dich preisen deine Werke
die deiner Kraft allein sich freu´n.
Wir auch erfreu´n uns ihrer
ihr Lob sei unsre Pflicht
O Vater, o Regierer
wen hält, wen schützt sie nicht?
du lebst, du wirkst in allen
dir vertrauen wir
Erhalter, wer kann fallen
getragen, Herr von dir?
Text: Johann Andreas Cramer (1723 – 1788)
Musik: J. H. Knecht
in: Albvereins-Liederbuch (ca. 1900) — Sängers Liederbuch ( bei Hochzeiten !) —