Kommt ein schlanker Bursch gegangen

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Kommt ein schlanker Bursch gegangen
Blond von Locken oder braun
Hell von Aug und rot von Wangen
Ei, nach dem kann man wohl schaun

Zwar schlägt man das Aug aufs Mieder
Nach verschämter Mädchenart
Doch verstohlen hebt mans wieder
Wenns das Herrchen nicht gewahrt

Sollten ja sich Blicke finden
Nun, was hat das auch für Not?
Man wird drum nicht gleich erblinden
Wird man auch ein wenig rot

Blickchen hin und Blick herüber
Bis der Mund sich auch was traut
Er seufzt: Schönste! Sie spricht: Lieber
Bald heissts Bräutigam und Braut

Immer näher, liebe Leutchen
Wollt ihr mich im Kranze sehn?
Gelt, das ist ein nettes Bräutchen
Und der Bursch nicht minder schön?

Text: Johann Friedrich Kind -(1817 bzw 1821)
Musik: Carl Maria von Weber ( aus “ Der Freischütz “ )

Die Oper „Der Freischütz“ wurde von Kind 1817 gedichtet . Weber komponierte die Oper im Laufe der nächsten Jahre, die erste Aufführung fand am 18. Juni 1821 in Berlin statt.

u.a. in: — Als der Großvater die Großmutter nahm (1885) —

Liederthema:
Liederzeit: vor 1821 : Orte:

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