Köln am Rhein du schönes Städtchen
Köln am Rhein du schöne Stadt,
Und darinnen eine Festung,
Die so hohe Mauern hat,
Oftmals fragten mich die Leute,
Was darin verborgen sei
Und die Antwort darauf lautet,
Hier sperrt man Gefangne ein.
Ich hab zuhause auch ein Plätzchen,
Das so wonnig und so warm,
Wo mein Vader* und die Mutter
Freuten sich der Kinderschar,
Manchmal fragten mich die Kleinen,
Wo mag denn Dein Bruder sein
Und die Mutter spricht mit Weinen
In der Festung Köln am Rhein.
Lieber Vogel fliege weiter,
Flieg vor meines Liebchens Haus,
Setz Dich nieder auf ihr Fenster,
Richt ihr meine Grüße aus,
Sag, daß ich sie innig liebe,
Daß zu ihr steht stets mein Sinn,
Daß ich sie im Herzen trüge,
Wenn ich auch Gefangner bin.
Es vergehen Tag und Stunden,
Wochen, Monate, ein Jahr,
Und der Kummer und die Sorgen,
Die verbleichen mir das Haar,
Soll ich in der Zelle sterben
In der Festung Köln am Rhein,
Pflanze dann auf meinem Grabe
Rosen und Vergißnichtmein.
Text und Musik: Verfasser unbekannt – aus Franken ?