Kleine Blumen, kleine Blätter
Reich mir freundlich deine Hand!
Und das Band, das uns verbinde,
Sei kein zartes Rosenband!
Wie oft han wir zusammgesessen
Manche liebe lange Nacht
Selbst den Schlaf han wir vergessen
Und mit Lieben zugebracht
Lieben sind zwei schöne Sachen
Wenn man keine Falschheit übt
Freudig tut das Herz mir lachen
Wenn man stündlich scharmuziert
Was nützt mir ein schöner Garten
Wenn ich nichts darinnen Hab!
Was nützt mir mein junges Leben
Wenn ich nichts zu lieben Hab?
Spielet auf, ihr Musikanten!
Spielet auf ein Saitenspiel
Mir und mein’m Schatz zu gefallen
Mags verdrießen wen es will!
Vater, Mutter wollens nicht haben
Schönster Schatz, das weißt du wohl
Drum tu mir die Wahrheit sagen
Ob ich wiederkommen soll?
Text: Verfasser unbekannt, nach einem Gedicht von Goethe
Musik: auf „Stets in Trauern muß ich leben“
in: Liederbuch des deutschen Volkes (1843)
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 626a „Entscheidung“)
Das Lied, das vor 1800 entstanden sein mag, ist aus Bestandteilen anderer Volkslieder zusammengesetzt, nur die Eingangsstrophe ist aus Goethe’s Gedicht gleichen Anfangs entlehnt und zwar aus dessen 1. und 4. Strophe zusammen gestoppelt.