Klaget nicht dass ich gefallen (Schill)

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Klaget nicht dass ich gefallen (Schill)

Klaget nicht, dass ich gefallen
lasset mich hinüberziehn
zu der Väter Wolkenhallen
wo die ew´gen Freuden blühn
Nur der Freiheit galt mein Streben
in der Freiheit leb ich nun
und vollendet ist mein Leben
und ich wag es, auszuruhn

Süße Lehnspflicht, Mannestreue
alter Zeichen sicheres Licht
tauscht sich nimmer um das Neue
um die welsche Lehre nicht
Aber jenen Damm zerbrochen
hat der Feind, der uns bedräut
und ein kühnes Wort gesprochen
hat die riesenhafte Zeit

Und im Herzen hats geklungen
in dem Herzen wohnt das Recht
Stahl, von Männerfaust geschwungen
rettet einzig dies Geschlecht
Halte darum fest am Hasse
kämpfe redlich, deutsches Blut
„Für die Freiheit eine Gasse!!
dacht ein Held in Todesmut

Freudig bin ich auch gefallen
selig schauend ein Gesicht
Von den Türmen hört ich´s schallen
auf den Bergen schien ein Licht
Tag des Volkes, du wirst tagen
den ich oben feiern will
Und ein König selbst wird sagen:
„ Ruh in Frieden, treuer Schill!“

Text: Max von Schenkendorf (1809)
in Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1914)
über den Mythos „Der Freiheit eine Gasse

Die Melodie von Enzelling, 1819m weiland Bursch zu Jena. Zuerst gedruckt in Follen’s „Freye Stimmen frischer Jugend“, 1819 Nr. 52 Dann in Liederweisen zum teutschen Liederbuch für Hochschulen 1823 Nr. 63

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