Kennt ihr das Land der Eichenwälder
das Land des Ernstes und der Kraft?
Kennt ihr das Land der Ährenfelder
und seiner Reben Feuersaft,
die Au´n vom Himmelreich betraut
von blauen Bergen überschaut?
Das schöne Land, ich nenn´ es mein
und ewig soll es hochgepriesen sein!
Kennt ihr das Volk in diesem Lande
das Volk der Sitte und der Treu‘,
das in bescheidenem Gewande
ein Herz bewahrt so frisch und frei,
wie’s einstens hinter Schild und Pflug
den wackern deutschen Vätern schlug?
Das treue Volk, ich nenn‘ es mein
und, ewig soll es heiss geliebet sein!
Kennt ihr das kühne, oft belobte
das mutentflammte deutsche Herz,
wie es der Arm, der vielerprobte
bewährte mit der Wucht des Schwerts?
Noch führt der Arm den frischen Zug
mit dem er einst die Feinde schlug.
Das deutsche Herz, ich nenn‘ es mein
und ewig soll es treu bewahret sein!
Text: Emanuel Geibel – 1841?
Musik: Wilhelm Tschirch –
in: Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1858) — Gesellenfreud (1913) — Weltkriegs-Liedersammlung (1926)