Kein Tröpflein mehr im Becher

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Kein Tröpflein mehr im Becher
kein Geld im Säckel mehr
da wird mir armem Zecher
das Herze gar so schwer
Das Wandern macht mir Pein
weiß nicht wo aus noch ein
ins Kloster möcht ich gehen
da liegt ein kühler Wein
valleri, vallera…..

Ich zieh auf dürrem Wege
mein Rock ist arg bestaubt
weiß nicht, wohin ich lege
in dieser Nacht mein Haupt
Mein Herberg ist die Welt
mein Dach das Himmelszelt
das Bett, darauf ich schlafe
das ist das breite Feld.
valleri, vallera…..

Ich geh auf flinken Sohlen
doch schneller reit´ das Glück
ih mag es nicht einholen
es läßt mich arg zurück
Komm ich an einen Ort
so war es eben dort
da kommt der Wind geflogen
der pfeift mich aus sofort
valleri, vallera…..

Ich wollt, ich läg zur Stunde
am Heidelberger Faß
den offnen Mund am Spunde
und träumt, ich weiß nicht was.
Und wollt ein Dirnlein fein
mir gar die Schenkin sein
mir wär´s als schwämmen Rosen
wohl auf dem klaren Wein.
valleri, vallera…..

Ach, wer den Weg doch wüßte
in das Schlaraffenland!
Mich dünket wohl, ich müßte
dort finden Ehr und Stand
Mein Mut ist gar so schlecht
daß ich ihn tauschen möcht
und so´s Dukaten schneite
das wär mir eben recht
valleri, vallera…..

Text: Emanuel Geibel – 1843 (1815-1884)
Musik: Wilhelm Baumgartner – 1859

Liederthema:
Liederzeit: vor 1843 : Zeitraum:
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