Kein Lieb ohn Leid mag mir nicht widerfahren
dieweil ich pfleg der Liebe Art
Ich will mein Herz und Lieb nicht länger sparen
ich hab es oft und viel bedacht
Was Lieb vermag kommt alls an Tag
künnt ich dein Gunst erwerben
kein Trost ich hab und laß nit ab
viel lieber wollt ich sterben
Redn, Dulden, Trachten, im Herzen schweigen
Das ist der rechten Liebe Art.
Heimlich und still im Herzen schweigen
Daran gedenk mein Schön‘ und Zart
Wie wohl mein Gunst ist ganz unsunst
Verlor’n seind all mein Sachen
Ich trag Geduld ohn all mein Schuld
Vor Trauren muß ich lachen
Hoffnung mein Trost, mein steter Sinn
Du hast noch nie betrogen
Es wird viel verlorn, kummt böslich umb
Wer es darauf tut wagen
Merk was ich sag, groß ist mein Klag
Ach Gott, wie weh tut scheiden
Bedenk dich recht, ich bin ein armer Knecht
Schwarzbraun will ich mich kleiden
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1663 „Kein Lieb ohn Leid“)