Kein besser Leben
ist auf dieser Welt zu denken,
Als wenn man trinkt und ißt
und läßt sich gar nicht kränken
Denn ein Soldat im Feld
sei´m Herren dienet treu
hat er gleich nicht viel Geld
hat er doch Ehr dabei
Valleri, Vallera, vallera!
Sein Häuslein ist sehr klein
von Leinwand ausgeschnitten
der Boden sein Bett allein
mit Stroh nur überschüttet
Der Rock ist meine Deck´
worunter ich schlaf´ ein
bis mich der Tambour weckt
dann muß ich munter sein
Valleri, Vallera, vallera
Wenn´s heißt, der Feind rückt an
und die Kartaunen blitzen
freut sich jedermann
zu Pferd muß alles sitzen
Man rückt ins weite Feld
und schlägt sich tapfer rum;
Der Feind kriegt Schläg´ für Geld
wer´s Glück hat, kommt davon
Valleri, Vallera, vallera!
Bekomm ich einen Schuß
aus meinem Glied muß sinken
hab´ weder Weib noch Kind
die sich um mich bekränken
Sterb ich nun in dem Feld
ist Sterben mein Gewinn
Sterb ich auf frischer Tat
vor´m Feind gestorben bin
Valleri, Vallera, vallera!
Wenn ich gestorben bin
so tut man mich begraben
mit Trommel und mit Spiel
wie´s die Soldaten haben.
Drei Salven gibt man mir
wohl in das Grab hinein
Das ist Soldatenmanier!
Laßt andre lustig sein
Valleri, Vallera, vallera!
Text:Verfasser unbekannt
Musik: aus dem siebenjährigen Krieg – 1756-1763
siehe auch „Lustig ist das Soldatenleben“
in: Neuvermehrte Lust-Rose (1786) — Deutsches Armee Liederbuch – Weltkriegs-Liedersammlung (1926) — St. Georg Liederbuch deutscher Jugend (1935)
Anmerkung: Da scheint sich ein Spottlied in das Deutsche Armee Liederbuch „eingeschlichen“ zu haben – die letzte Strophe führt den ersten Satz ad absurdum: Kein besseres Leben ist zu denken als dieses: „Mögen andere lustig sein, wir müssen sterben“? Und wofür? „Der Feind kriegt Schläge für Geld“