Es kann ja nicht immer so bleiben

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Es kann ja nicht immer so bleiben

Es kann ja nicht immer so bleiben
hier unter dem wechselnden Mond
Es blüht eine Zeit und verwelket
was mit uns die Erde bewohnt

Es haben viel fröhliche Menschen
lang vor uns gelebt und gelacht
den Ruhenden unter dem Rasen
sei fröhlich der Becher gebracht

Es werden viel fröhliche Menschen
lang nach uns des Lebens sich freun
und Ruhendem unter dem Grase
den Becher der Fröhlichkeit weihn.

Wir sitzen so fröhlich beisammen
und haben uns alle so lieb;
wir heitern einander das Leben:
ach, wenn es doch immer so blieb‘!

Doch weil es nicht immer kann bleiben,
so haltet die Freude recht fest!
Wer weiß denn, wie bald uns zerstreuet
das Schicksal nach Ost und West.

Und sind wir auch fern voneinander,
so bleiben die Herzen sich nah‘,
und alle, ja alle wirds freuen,
wenn einem was Gutes geschah.

Und kommen wir wieder zusammen
auf wechselnder Lebensbahn,
so knüpfen an’s fröhliche Ende
den fröhlichen Anfang wir an

Text: August von Kotzebue (1802)
Musik: Friedrich Heinrich Himmel (1802)

„In der Demagogenzeit war das Lied in Studentenkreisen verpönt und darum in keinem burschenschaftlichen Kommersbuch jener Zeit, nur die Philister sangen es fort.“ (Hoffmann von Fallersleben) Dieser Satz bezieht sich auf die Verfolgung der Burschenschaften nach dem Attentat auf Kotzebue durch Karl Ludwig Sand 1819.

Liederthema:
Liederzeit: vor 1802 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:


CDs und Bücher mit Es kann ja nicht immer so bleiben:

Anmerkungen zu "Es kann ja nicht immer so bleiben"

Ursprünglich zum Geburtstag seiner Frau vorgetragen, steht das Gedicht zuerst im Februarheft des „Freimütigen“ 1803 mit der noch heute gesungenen Melodie von Himmel, nachdem es bereits 1802 als Einzeldruck erschienen war. Es wurde später von Kotzebue selbst sehr verändert, aber auch vielfach nachgedichtet, ein Beleg dafür, wie bekannt das Lied in seiner Zeit war. Meist wurden nur die Strophen 1, 4 und 5. zu Gehör gebracht.

Wenige Jahre nach Entstehung des Liedes schrieb Theodor Körner auf die Melodie einen neuen Text: „Es blinken drei freundliche Sterne“, dessen früher Tod in den Befreiungskriegen gegen Napoleon trug weiter zur Popularität des Liedes bei. Der Originaltitel wurde sicher immer mitgedacht, es kann ja nicht immer so bleiben. Später kam dann noch die Variante mit „Wir sitzen so fröhlich zusammen“ hinzu.

Das Lied um 1900:

Zweite Melodie zu Es kann ja nicht immer so bleiben
Das Lied um 1900

"Es kann ja nicht immer so bleiben" in diesen Liederbüchern

u.a. in: Allgemeines Deutsches KommersbuchLiederbuch des Handwerker-Vereins zu Potsdam (1859) — Feuerwerker-Liederbuch (1883) – Liederbuch für die Deutschen in Österreich (1884 ) — Als der Großvater die Großmutter nahm (1885) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) — Liederbuch Postverband (1898) — Albvereins-Liederbuch (ca. 1900) — Des Rennsteigwanderers Liederbuch (1907) — Der freie Turner (1913) – Gesellenfreud (1913 , ohne 2. u.3.) — Was die deutschen Kinder singen (1914) — Alpenrose (1924) — Schlesier-Liederbuch (1936) – Wir singen (Grossdruck)