Jung Siegfried zog in die Welt hinein
vom Morgen bis zum Abendschein
Sein Leib ward stark und fromm sein Mut
und war ein schneller Degen gut
So zog er stets gar keck und kühn
und ritt einst mitten durch Waldesgrün
Und als er kam zu einer Lind
da stürzt ihm entgegen ein Drache geschwind
Kein Lindwurm war noch grauser nie
er aus dem Rachen Flammen spie
Jung Siegfried schnell vom Rosse flog
und seinen guten Balmung zog
Der Drache drang gewaltig herbei
da hieb ihn der Siegfried mitten entzwei
Der Lindwurm sprühte noch in dem Tod
das Blut das strömte so schwarz und rot
Und Siegfried badet sich in dem Blut
da ward ganz hörnern der Ritter gut
Text: Ferdinand Maßmann (vor 1840)
Musik: auf die Melodie von Es stand eine Lind im tiefen Tal
Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)