Jetzt reisen wir zum Tor hinaus ade

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Jetzt reisen wir zum Tor hinaus ade

Jetzt reisen wir zum Tor hinaus, ade
jetzt reisen wir zum Tor hinaus
Feinsliebchen schaut zum Fenster heraus
ade, ade, ade.

Mein Schatz, laß doch dein Schauen sein, ade
mein Schatz, laß doch dein Schauen sein
ich kann ja nimmer bei dir sein
ade, ade, ade

Und kannst du nicht mehr bei mir sein,  ade
und kannst du nicht mehr bei mir sein
so reich mir nur dein Händelein
ade, ade, ade

Das Händlein reichen, und das tut weh,ade
das Händlein reichen, und das tut weh
wir scheiden uns ja nimmermehr
ade, ade, ade

Die Kirschen, die sind schwarz und rot, ade
die Kirschen, die sind schwarz und rot
ich lieb mein Schatz bis in den Tod
ade, ade, ade

Text und Musik: Verfasser unbekannt .
bei Erk in Deutscher Liederhort (1856, Nr 64a) und Liederhort II (1893, Nr. 757a)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1820 : Zeitraum:
Schlagwort:
Orte: , ,
Geschichte dieses Liedes:

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Anmerkungen zu "Jetzt reisen wir zum Tor hinaus ade"

Oben die Version aus dem Zupfgeigenhansl (mit Noten) aus „dem badischen Unterland“, Melodie ähnlich wie 1., unten aus Deutscher Liederhort II: Dort ist die erste Melodie aus Frankfurt a.M. 1838, die zweite aus der Wetterau. Laut Böhme mit dieser Melodie erst nach 1830 bekannt geworden. Dabei handelt es sich offensichtlich um die erste (oder zweite) Stimme zu „Es ritten drei Reiter zum Tore hinaus“, nur eben in der 1. anstatt 3. Person.

Eine andere dritte Strophe (1843, Erk/Irmer, Gegend von Frankfurt) bringt das Lied in Zusammenhang mit Auswanderung: „Ich reise jetzt in’s fremde Land adje / komm Schatz und reich mir deine Hand Adje oweh ade“ und jeweils am Schluß mit „Adje oweh ade“

Erk druckt als Nr. 64a in „Deutscher Liederhort“ zwei Melodien: Die erste im 6/8-Takt aus der Gegend von Frankfurt a. M.

Deutscher Liederhort Nr. 64a aus Frankfurt
Deutscher Liederhort Nr. 64a aus Frankfurt

Die zweite Melodie im Liederhort im 2/4-Takt aus Butzbach (Wetterau):

Deutscher Liederhort Nr. 64a aus Butzbach (Wetterau)
Deutscher Liederhort Nr. 64a aus Butzbach (Wetterau)

Abweichungen im Text laut Ludwig Erk im Liederhort :

3,3: So reich mir dein schneeweiß Händelein — 4,3: Wir Beide wir scheiden uns nimmermeh — Str. 4 und 5 ohne Auftakt zu beginnen

Unter Nr. 64b gibt Erk noch einen ganz ähnlichen Text aus Bonn von 1820:

Es ritten drei Reiter zum Thore hinaus, ade!
es ritten drei Reiter zum Thore hinaus,
Feinsliebchen schaute zum Fenster heraus.
Ade, o weh, ade!

Ach Mägdlein, laß dein Schauen sein, etc.
ich kann fürwahr nicht bei dir sein!

„Kannst du fürwahr nicht bei mir sein,
so reich mir nur dein Händelein!“

Händlein reichen und das thut weh,
wir Zwei wir scheiden und nimmermeh:

Es scheidt uns dann der bittre Tod,
er scheidet so manches Mündlein roth.

Er scheidet die Kindlein von der Wiegen,
die Junggesellen wol von der Lieben.

Er scheidet so manches Mann und Weib,
die lange Jahr lebten in Fröhlichkeit.

Drum Händlein reichen und thuts auch weh, ade!
wir Zwei wir scheiden uns nimmermeh!
Ade, o weh, ade!

(Mündlich, aus der Gegend von Bonn. 1820.)

"Jetzt reisen wir zum Tor hinaus ade" in diesen Liederbüchern

u.a. in: Die deutschen Volkslieder mit ihren Singweisen (1843) – Deutscher Liederhort (1856) — Zupfgeigenhansl (1908) — Deutsches Lautenlied (1914) —