Jetzt muss ich die Stadt verlassen
Nürnberg, diesen schönen Platz
Muß darin zurücke lassen
Meinen auserwahlten Schatz
Schönster Schatz, nun muß ich reisen
Und du bleibest noch allhier
Deine Treuheit zu verlassen
Ist das größte Leid bei mir
Schönster Schatz du tust mich kränken
Tausendmal in einer Stund
Wenn ich nur das Glück könnt haben.
Dir zu küssen deinen Mund
Ich bin zwar noch jung an Jahren
Und das Reisen mir gefällt.
Etwas Neues zu erfahren,
Wie es zugeht in der Welt
Ach, ihr Wolken, gebet Wasser
Daß ich weinen kann genug
Meine Augen sind voll Wasser
Als der größte Wasserguß
Text: Verfasser unbekannt.
Musik: auf die Melodie von „Abschied von Berlin“
Als „Des Handwerksburschen Abschied von Nürnberg“ (Nr. 1598) in Deutscher Liederhort III. Fliegendes Blatt „Vier schöne Handwerkspurschen-Lieder“. 2 Bll. ohne Jahr und Ort, zwischen 1750-60 gedruckt. Abdruck bei W. v. Ditfurth, Volks, und Gesellschaftslieder S. 219. — Ebenso ein
anderes fliegendes Blatt aus derselben Zeit, das Erk besaß, nur mit der Abweichung „die Gnad“ anstatt „Glück“- Abdruck auch bei Schade, Handwerkslieder. 156