Jetz gang i durchs Wiesetal na

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Jetz gang i durchs Wiesetal na

Jetz gang i durchs Wiesetal na
brech lauter Batenke  mir a
Batenka muß ich breche
schöns Sträußle drauß mache
aus lauter Batenka und Klee
i han jo koi Schätzele meh

Und wenn i’s verlore doch hab
Warum liegts denn net in sein’m Grab?
Tät zum Grab jo mit Klage
E Sträußele ihm trage
Aus lauter Batenke und Klee:
I han jo koi Schätzele meh!

Ach s lebt jo und ist mir net treu!
Und i weiß: jetz ist Alles vorbei
Und die Rose und die Nelke
Müsset traurig verwelke
Verwelke Batenka und Klee
I han jo koi Schätzele meh

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 703 „Batenka, Schlüsselblume“)

Melodie und erste Strophe aus dem Schwarzwalde, 1854 im Kinzigtal und vielen Orten an der Grenze zwischen Württemberg und Baden von der Dorfjugend Abends gesungen und dort aufgezeichnet vom Tübinger Student K. Rüdinger.

Liederthema:
Liederzeit: vor 1850 : Zeitraum:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

CDs und Bücher mit Jetz gang i durchs Wiesetal na:

Anmerkungen zu "Jetz gang i durchs Wiesetal na"

Rüdinger, später Lehrer in Frankfurt a. M. hat sie mir 1885 mitgeteilt und dabei erzählt, dass er sie auch an Silcher übergeben habe, der sich noch zwei Strophen vom damaligen Seminaristen Fischer hinzudichten ließ und das Ganze mit dem Anfange: „Durchs Wiesethal gang i na“ in sein Volkslieder für Männerstimmen, 12. Heft Str. 7 aufnahm.

Abweichungen im Text

B Schwäbische Kolonisten in Posen (Trzeciewiec), die 1773 unter Friedrich II. dorthin gekommen, sangen das Liedchen aus der alten Heimat noch 1885, wie ein Aufsatz im „Schwäbischen Merkur 1885, 8. Nov., Nr. 264, Sonntagsbeilage berichtet, und zwar so:

Ich gang i ins Wiesethal hene
Sind lauter Batenka durnah
Batenka will i breche
es Chränzli daraus flechte
Von lauter Batenka und Klee
jetz han i kei Schätzele meh!

C. In der Schweiz (Aargau) hat das Lied (nach Rochholz, Alem. Kinderl. S. 174) folgenden Wortlaut i

I goh-ne durch d‘ Bächli matt ab
Und günne Madänele ab
Madänele muß i breche
Es Chränzli drüs flechte
Us lüter Madänele und Chlee
itz ha-n-i kes Schätzeli meh

  • 1. Bächli-Matt. Wiese am Bach.
  • 2. günne, pflücke.
  • 3. Madänele, Matteneli. Mattendäneli, Mattetäsch, Händscheli sind schweiz. Namen für Schlüsselblume (primula veris) . Sic gilt in der Blumensprache als Symbol verschmähter Liebe, was die Schlußzeile hier ausspricht.
  • 4. es, ein.
  • 5. lüter, lauter.

D. Auch im Elsaß ist das Liedchen gekannt und bei Mündel Nr. 107 einem längeren Texte angehängt:

Jetzt geh ich ins Niederland ab
Und breche Harungele ab,
Harungele will ich breche
Schön Kränzlein will ich machen
von lauter Harungele und Klee
Jetzt Hab ich kein Schätzele meh!

  • 2. Harungele, ranunculus, Hahnenfuß …