Jahre kommen Jahre schwinden
Und der Jugend Traum entflieht
Blumen die wir heute finden
Kränze die wir heute binden
Sind uns morgen schon verblüht
Weisheit ist es zu geniessen
Dieses Lebens süsse Zeit
Torheit wär es, Mädchen Iiessen
Wie ein Tröpfchen Zeit verfliessen
Ohne Scherz und Fröhlichkeit
Lasst uns von einander lernen
Wie man weise fröhlich lebt
Diese Kunst die in den Fernen
Über jenen lichten Sternen
Unser Dasein noch erhebt
In der Jugend Blumenjahren
Sinn und Herz der Unschuld weihn
Herz und Sinn bei den Gefahren
Auf der Lebensbahn bewahren
Und getreu der Tugend sein
Aber doch auf Freude merken
Und auf ihren Lockgesang
Sich zu allen guten Werken
Durch der Freude Segen stärken
Das beglückt Äonen lang
Sei du Teure, sei du immer
Dieser Künste Meisterin
Tugendkränze welken nimmer
Und der Freude heller Schimmer
Leuchtet ewig durch sie hin
Text: Karl Reinhard – nach Reinhards eigner Angabe gedichtet in Isenburg am 31. August 1791. Reinhard wurde 1769 in Helmstedt geboren, er starb 1840 in Zossen .
Zuerst gedruckt im Göttinger Musenalmanach für 1794.
Musik: Friedrich Gottlieb Klose ( Kammermusikus in Wernigerode ). Auch vertont von Hiller , 1794.
Das Lied wurde bald zu einem Gesellschaftsliede: Lied für Mädchen verändert so Z.B. im Taschenbuch für Frauenzimmer auf 1795 , mit einer Melodie von S. Schmiedt , und in dieser Form wiedeholt sogar im Göttinger Musenalmanach für 1800 , S. 184-1885.
in Als der Großvater die Großmutter nahm (1885)