It wold ein gut Jeger jagen
Dre Uren vor dem Dage
Des Jagens wart he fro
Wat bejegende em up der Heide?
Ein Megtlin im Witten Kleide
Dat was van Jaren junk
Dat Krenzlin dat was gröne
Dat Megtlin dat was schöne
De Knabe was süverlik
He nam se in der Midde
He schwenkt se hinder sik torügge
Wol in dat gröne Gras
Dar legen de beiden so köle
Wol aver se so schen de Sünne
De helle Dach brach an.
Wolup, gut Jeger! unde dat is Tit
Du heffft geschlaven, ick hebbe gewaket
Ein wacker Megtlin bin ick noch!
Bistu ein Megtlin, dat westu wol
Dm Härten schaltu torügge schlan
Wo ander Junkfröuwelin don!
Min Härken wil ick laten hangen
Dem Nidder, dem Jeger to Schanden
Dat he de Tit verschlep
Du schalt bin Har upbinden
Mit gröner Siden bewinden
Wo ander Vrouwens don!
Ick wil min Har laten flegen
Den leidigen Kramern to sehen
De up der Gassen gan
He schicket er dar ein Huven
Er Har darmit to beschuren
Wo ander Vrouwen don.
Nu wil ick gan to der Linden
Und laten ein Krenzlin winden
Und setten up min Har
Ick wil varen aver de Heide
Na minem Lefken kleine
Dar ick aver Nacht bi schlep
Do he up de Heide quam
De Heide was vorsunken
In aller Jungfröuwlin Zart.
Text und Musik: Verfasser unbekannt
bei Uhland Nr. 104, aus dem Niederdeutschen Liederbuch (um 1600) Nr. 59.
daher in Deutscher Liederhort (1893, Nr. 1438 „Der verschlafene Jäger“)
„Diese Melodie auch im Musikalischen Grillenvertreiber 1622 Quodlib. 8. Vom oberdeutschen Text des 16. Jahrhunderts nichts weiter erhalten.“ Dafür tritt der obige niederdeutsche ein.