Ist es Sonntag, welche große Freud
Mach ich nobel mich voll Schick und Schneid
Geh zu meiner lieben Hulda raus
Eins, zwei, drei sind raus wir aus dem Haus
Hin nach Schöneberg in´n Adler geht´s
Da hat man beim Scherbeln manchen Fez
Wird die Hulda endlich müde mal
Singe ich vergnügt laut durch den Saal
Ist denn kein Stuhl da, Stuhl da
Für meine Hulda, Hulda?
Seht euch mal alle um
Es wär doch gar zu dumm
Wenn hier kein Stuhl da
Für meine Hulda
Haben alle feste dann geschwooft
Jeder kreuzvergnugt nach Hause looft
Unterwegs gibt mein holder Schatz
Mir noch einen süßen kräft´gen Schmatz
Dann wird auf die Stadtbahn raufgehoppt
Die Coupes sind alle vollgeproppt
Doppelt schon besetzt ist jeder Schoß
Darum schreie ich sogleich auch los
Ist denn kein Stuhl da, Stuhl da
Für meine Hulda, Hulda?
Seht euch mal alle um
Es wär doch gar zu dumm
Wenn hier kein Stuhl da
Für meine Hulda
Endlich schnappt man wieder frische Luft
Ganz zerknautscht ist meine neue Kluft
Nun man schleunigst mit vergnügtem Sinn
Noch zu Aschinger mit Hulda rin
Von zehn Brötchen ist sie noch nicht satt
Sie ißt noch drei Würstchen mit Salat
Alles dies im Stehn sie kleine kaut
plötzlich wird ihr schlecht, drum ruf ich laut
Ist denn kein Stuhl da, Stuhl da
Für meine Hulda, Hulda?
Seht euch mal alle um
Es wär doch gar zu dumm
Wenn hier kein Stuhl da
Für meine Hulda
Meine Hulda ist ein proppres Kind
Wie wohl wen´ge heut zu finden sind
Einen Fehler aber hat sie doch
Sie ist namlich bloß drei Käse hoch
Wenn wir beide zur Parade gehn
Da kriegt meistenteils sie nichts zu sehn
Sie verkrümelt sich mangs Publikum
Darum ruf ich, daß es schallt ringsum
Ist denn kein Stuhl da, Stuhl da
Für meine Hulda, Hulda?
Seht euch mal alle um
Es wär doch gar zu dumm
Wenn hier kein Stuhl da
Für meine Hulda
Text: Textunterlegung zu einer Mazurka von L. Gannes (1899), vielleicht infolge einer Improvisation des Komikers Bendix (=Emil Bender), der es im Berliner Apollo-Theater vortrug. Couplet mit Text und Musik von W. Wolff –
Angaben nach Mutter der Mann mit dem Koks ist da (1977)