Ist es nit ai Elendt lieba
umb den arma Baurastand?
mueß nu stuir vnd alag gieba
haut oihrs nit, hoists ausam land
J: kas wierle nit versaga
wie vil J: schau gielt nai traga
alle maunath, wens thuet klecka
mues J: dhändt in beitel steckha
mui mei Pfleger (Verwalter) ist den fro
said den: komm bald mier a so!
Dstuir vnd alag gib J: giera
wens den nu mit aus kricht wier;
aber ist ja gar kui stiera
fuehrt der zauch dsoldada hier
da gauts a a tribuliera
sauffa, friessa vnd duruiera
do mues oihr das best eikauffa
tag vnd nacht in feld vmblauffa
reist oihr dhosa, strimpf vnd schue
:vnd kriegt no braff stiess darzue
Wen iß nu kent inna wiera
wer des kriega haut verdenckht
J: wünscht ihm vo hierza giera
das er no wurd heud aufghenckht
was ist für a freud beym kriega
sauffa, friessa vnd thurniera
strausa, rauba, dieith ausblindra
Schandia swandia, dieid verhindra?
Soll des eppas Christlich sey?
thue (scheiss) in krieg fey nei vnd nei.
Wenn der fried nit bald will komma
hau i schoi fest bey mir bstelt
hau mir au schau recht fürgnomma
wen es glei meim Weib nit gefeit
eh J: soll so elend lieba
will J: s hausa gar auffgieba
vnd glei mit ins feld marschiera
kan J: do nit vil verliera
Wen J: schau im Feld vmkom
kai mi nit a träckhii drumb
Text von „Ende des 17. Jahrhundert: „Klage eines schwäbischen Bauern“ (J. Bolte)
Alemannia 16, 1888, S. 33 – Staatsbibl. Berlin, Mscr. Genn. Oct. 230 p. 119—126.
nach Steinitz I S. 61f