Innsbruck ich muß dich lassen (Heidelberg)

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Innsbruck, ich muß dich lassen,
Ich fahr dahin mein Straßen
Ist wider meinen Dank
Der mir mein Buhln hat gnommen
Den halt ich nit für einen Frommen
Das Jahr ist mir zu lang

So fahr ich über die Heiden
Von meim Buhlen muß ich scheiden
Seh hinter mich zurück
Ich werf mich dick herumme
Bis ich wieder zu dir kumme
Und wünsch dir, Feinslieb, Glück!

Das Mägdlein sprach mit Schmerzen:
„O weh, o weh! meins Herzen
Dass ich dich muß fahren lan!
Hab ich in all mein Tagen
Kein Mensch nit lieber gehabet
Denn dich. Herzlieb allein

Der Knab der stund alleine:
„Feinslieb, du sollt nit weinen.
Sollt haben ein leichten Mut
Ich will dich nit aufgeben
Dieweil ich Hab das Leben.
Und hätt ich Kaisers Gut!“

„Damit scheid ich von dannen
Maria und St. Annen
wöllen mir behülflich sein
In allen meinen Dingen,
Dass sie mir nit mißlingen.
Gott b’hüt mir die schönste Kaiserin! “

Text: Verfasser unbekannt: Heidelberger Handschrift 343 Bl. 107d — Görres 123 —  Uhland 69B
Musik: Innsbruck ich muß dich lassen
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 742b)

CDs und Bücher mit Innsbruck ich muß dich lassen (Heidelberg):

"Innsbruck ich muß dich lassen (Heidelberg)" wird auf diese Melodie gesungen:

Melodie zu Innsbruck ich muß dich lassen (Heidelberg)

Anmerkungen zu "Innsbruck ich muß dich lassen (Heidelberg)"

  • Str. 1, 1 Statt „Isprugkh“ liest Görres „Zurück!“ Auch dieser Text, besonders der Schluß, erinnert an den höfischen Gesang (Böhme)