Inmitten der Nacht die Hirten erwacht

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Inmitten der Nacht
die Hirten erwacht
in Lüften hören klingen
das Gloria singen
die himmlische Schar
daß Gott geboren ist wahr

Die Hirten im Feld
verließen ihr Zelt
sie konnten kaum schnaufen
vor Rennen, es laufen
der Hirt un die Bu
dem Krippelein zu

Ach Vater, schaut, schaut
was finden wir da?
Ein herzigs Kindlein
auf schneeweißen Windlein
dabei sind zwei Tier
Och, Esel, allhier

Dabei zeigt sich auch
eine schöne Jungfrau
sie tät sich bemühen
beim Kindlein zu knieen
und betet es an
Ei Brüder schaut´s an

Ach, daß Gott walt
wie ist es so kalt
möcht einer erfrieren
das Leben verlieren
wie dauert mich das Kind
wie scharf geht der Wind

Ach daß Gott erbarm´
wie ist die Mutter so arm
sie hat ja kein Pfännlein
zu kochen dem Kindlein
kein Mehl und kein Schmalz
kein Milch und kein Salz

Ihr Brüder kommt raus
wir wollen nach Haus
Kommt alle, wir wollen
dem Kindlein was holen
Kommt einer hierher
so komm er nicht leer

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1943 „Weihnachtslied (Krippenlied)“ ohne Melodie)

Dieses Lied wurde bei Weihnachtsspielen (Darstellungen der Geburt Jesu) in Familien gesungen. Im Mittelalter baute man prächtige Ställe an den Kirchen auf, in denen das Christkind in einer Krippe lag, von Ochs und Esel umstanden. Maria und Joseph saßen dabei, wiegten das Kind und sangen Lieder dazu. Auf diese Weise suchte man den ganzen Hergang der Geburtsgeschichte sinnlich darzustellen. ( weitere Version dieses Liedes)

 

Liederthema:
Liederzeit: vor 1823 : Zeitraum:
Schlagwort:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

CDs und Bücher mit Inmitten der Nacht die Hirten erwacht:

Anmerkungen zu "Inmitten der Nacht die Hirten erwacht"

Aus Würzburg, Bamberg, Eichstädt, Salzburg und andern Gegenden, nach den Originalen aufgezeichnet und mitgeteilt bei Vulpius, Curios, 7, S. 110. Daher in Norks Festkalender S. 751. — Auch aus einem geschriebenen Liederbuch (1862) eines Bauernmädchens zu Grendelbruch (Kreis Molsheim im Elsaß) mit folgenden unwesentlichen Varianten:

  • 1, 3 die englischen.
  • 1, 5 die himmlische Schaar.
  • 2, 2 sie laufen so schnell.
  • 2, 3 sie rennen und laufen.
  • 2, 4 es kann keiner mehr schnaufen.
  • 3, 1 Ach Vater, sieh da!
  • 3.5 bei Esel und Rind.
  • 3, 6 das göttliche Kind. —

"Inmitten der Nacht die Hirten erwacht" in diesen Liederbüchern

Vergl. dasselbe Lied Tobler I, Nr. 1. — Pailler, Weihnachtslieder Nr. 145. —  Pfannenschmid, Weihnachts-Lieder aus dem Ober-Elsaß 1884, S. 5.