In Hamburg stand ich einst am Kai

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In Hamburg stand ich einst am Kai
und wußte nicht wohin.
Das blaue Meer, das ferne Land
dahin stand mir mein Sinn
Ein Käptn, der vorüberkam
der heuerte mich an
so fuhr ich schon mit sechzehn Jahr´n
über den Ozean

Vom Nordpol bis nach Feuerland
zog ich von Ort zu Ort
war Cowboy, Seemann, Musikant
fand überall mein Brot
Lag fieberkrank im Rothautzelt
grub Gold im Nordlichtschein
ich kenne auf dem Kontinent
jeden Meilenstein

Als blinder Passagier sprang nachts
von Bord ich in Shanghai
floh Not und Tod im gelben Land
fror in der Mandschurei
Sah Südseeinseln groß und klein
mit Mädchen wunderschön
doch was soll ich euch viel erzähln
die müßt ihr selber sehn

Jahraus, jahrein in Afrika
in wilder Freiheit Glück
bei Nacht das Kreuz des Südens strahlt
am Tag die Sonn mich grüßt
Da packt das Heimweh mich mit Macht
und läßt mir keine Ruh
durch Steppe, Urwald, Wüstensand
tramp ich der Heimat zu

Dann stand ich wie vor fünfzehn Jahrn
in Hamburg an dem Kai
wie herrlich ist die Reeperbahn
wie schnell das Glück vorbei
Die Heuer her, die Segel hoch
die Heimat ist zu klein
ein Tramp ist überall zu Haus
muß in die Welt hinein

Text und Musik: Rudi Rogoll , 1948 –
-> Bündische Jugend ()
u.a. in: HSLB_Neesen (ca. 1951)

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Liederzeit: vor 1948 : Zeitraum:
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