In dem Kerker saßen
zu Frankfurt an dem Main
schon seit vielen Jahren
sechs Studenten ein
Die für die Freiheit fochten
und für das Bürgerglück
und für die Menschenrechte
der freien Republik.
Und der Kerkermeister
sprach es täglich aus :
„Sie, Herr Bürgermeister
es reißt mir keiner aus!“
Aber doch sind sie verschwunden
abends aus dem Turm
um die 12. Stunde
bei dem großen Sturm
Und am nächsten Morgen
hört man den Alarm
Oh es war entsetzlich
der Soldatenschwarm
Sie suchten auf und nieder
sie suchten hin und her
Sie suchten sechs Studenten
und fanden sie nicht mehr.
Doch sie kamen wieder
mit Schwertern in der Hand
Auf, ihr deutschen Brüder
jetzt geht´s fürs Vaterland
Jetzt geht´s für Menschenrechte
und für das Bürgerglück
Wir sind doch keine Knechte
Der freien Republik!
Wenn euch die Leute fragen :
„Wo ist Absalom ?“
So dürft ihr wohl sagen:
„Oh, er hänget schon !
Er hängt an keinem Baume
er hängt an keinem Strick,
sondern an dem Traume
der freien Republik
– – – – –
Fragen sie gerühret
will er Amnestie?
Sagt, wie sich’s gebühret
Er hat steife Knie
Ihm ist nichts geblieben
als ein Verzweiflungsstreich
Demokrat zu werden
für ein freies Reich
– – – – –
Text : Verfasser unbekannt nach 1835 ?
Musik: auf die Melodie „Hat man brav gestritten“
Geht zurück auf das Lied der Verfolgten von Wilhelm Sauerwein. Die Melodie stammt aus dem populären Theaterstück „Der alte Feldherr“, uraufgeführt 1825.