In Böhmen liegt ein Städtchen
das kennt fast jeder Mann
die allerschönsten Mädchen
trifft man darinnen an
In diesem schönen Städtchen
liegt eine Garnison
von lauter schmucken Jägern
ein ganzes Bataillon
Ein jeder von den Jägern*
der liebt ein Mädchen fein
und jedes von den Mädchen
möcht sich ein’n Jäger frein
Für Vater und für Mutter
ist das ein große Ehr
und so ein schmucker Jäger
mit seiner blanken Wehr
So lebten in dem Städtchen
die guten Leute fort
viel Jahre hielten die Jäger
dem Mädchen treulich Wort
Sie holten sich den Segen
im väterlichen Haus
nachdem sie treu gedienet
und ihre Zeit war aus
Im Jahre neunundfünfzig
da ging der Jammer los
da weinten alle Mädchen
da weinte klein und groß
Zum Abmarsch ward geblasen
hinaus zum blut’gen Krieg
zu streiten für den Kaiser
zu kämpfen für den Sieg
Am Tag bei Montebello
grub man ein tiefes Grab
und senkte dann die Braven
die Tapfern all hinab
Noch sieben sind am Leben
die kehren jetzt zurück
in die verlassne Heimat
mit wehmutsvollem Blick
Und zwei Hornisten drunter
die blasen hell und laut
da freut sich jede Mutter
da freut sich jede Braut
Sie laufen bis zum Tore
und drängen sich hinaus
denn jede sucht zu finden
den Langersehnten draus
Doch blaß vor Todesschrecken
die Hände ringend sie stehn
als sie das kleine Häufchen
von Invaliden sehn
Die zwei Hornisten blasen
in einem Trauerton
„Wir sind die sieben letzten
vom ganzen Bataillon“
Text und Musik: Verfasser unbekannt
aus dem Oberlahn- und Untertaunuskreis, 1880. Das Lied ist ursprünglich aus Österreich, 1866 von Sachsen, Preußen und Hessen viel gesungen)
in Deutsche Soldatenlieder (1914, „Die letzten Sieben“, Schlacht bei Magenta, 1859)