In Böhmen liegt ein Städtchen (1880)

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In Böhmen liegt ein Städtchen
das kennt fast jeder Mann
die allerschönsten Mädchen
trifft man darinnen an

In diesem schönen Städtchen
liegt eine Garnison
von lauter schmucken Jägern
ein ganzes Bataillon

Ein jeder von den Jägern*
der liebt ein Mädchen fein
und jedes von den Mädchen
möcht sich ein’n Jäger frein

Für Vater und für Mutter
ist das ein große Ehr
und so ein schmucker Jäger
mit seiner blanken Wehr

So lebten in dem Städtchen
die guten Leute fort
viel Jahre hielten die Jäger
dem Mädchen treulich Wort

Sie holten sich den Segen
im väterlichen Haus
nachdem sie treu gedienet
und ihre Zeit war aus

Im Jahre neunundfünfzig
da ging der Jammer los
da weinten alle Mädchen
da weinte klein und groß

Zum Abmarsch ward geblasen
hinaus zum blut’gen Krieg
zu streiten für den Kaiser
zu kämpfen für den Sieg

Am Tag bei Montebello
grub man ein tiefes Grab
und senkte dann die Braven
die Tapfern all hinab

Noch sieben sind am Leben
die kehren jetzt zurück
in die verlassne Heimat
mit wehmutsvollem Blick

Und zwei Hornisten drunter
die blasen hell und laut
da freut sich jede Mutter
da freut sich jede Braut

Sie laufen bis zum Tore
und drängen sich hinaus
denn jede sucht zu finden
den Langersehnten draus

Doch blaß vor Todesschrecken
die Hände ringend sie stehn
als sie das kleine Häufchen
von Invaliden sehn

Die zwei Hornisten blasen
in einem Trauerton
„Wir sind die sieben letzten
vom ganzen Bataillon“

Text und Musik: Verfasser unbekannt
aus dem Oberlahn- und Untertaunuskreis, 1880. Das Lied ist ursprünglich aus Österreich, 1866 von Sachsen, Preußen und Hessen viel gesungen)
in Deutsche Soldatenlieder (1914, „Die letzten Sieben“, Schlacht bei Magenta, 1859)

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Liederzeit: vor 1880 : Zeitraum: ,
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