Im Sommer ist gut wandern
Da sein die Tage lang
Wanderen ja wanderen
Von einer Stadt zur anderen
So lang es Gott gefallt
Jetzt kam es an die Weihnachten
Die Meister werden stolz
Ei Geselle willst du’s bleiben
Bleiben ja bleiben
So must du fahren ins Holz
Säg du das Holz fein kleine
Und trage Wasser rein
So kannst du’s diesen Winter
Winter ja Winter
Wol mein Geselle sein
Jetzt kam es an die Fastnacht
Die Meister werden karg
Sie nehmen um ihrn Mantel
Mantel ja Mantel
Und treten auf den Markt
Was will der Meister einkaufen
Kartoffel und Sauerkraut
Das muß der arme Geselle
Geselle ja Geselle
Nun essen in seine Haut
Jetzt kam es an die Ostern
Gesellen werden frisch
Sie nehmn ihrn Stock und Degen
Degen ja Degen
Und treten vor’s Meisters Tisch
Ei Meister wir wollen rechnen
Denn jetzt ist Wanderszeit
Ihr habt mich diesen Winter
Winter ja Winter
Gnug ghudelt und geheit
Ei Geselle willst du’s bleiben
Zehn Thaler geb ich’s dir
Fünf die gibst du mir wieder
Wieder ja wieder
Und fünfe schenk ich dir
Ist dir mein Brot zu schwarze
Laß ich dirs backen weiß
Ist dir dein Bett zu harte
Harte ja harte
Kannst schlafen bei mein Weib
Bei Frau Meisterin zu schlafen
Ist kein Gesellenbrauch
Viel lieber will ich wandern
Wandern ja wandern
Die Welt noch dreimal aus
Aus Kronach in Franken
Ditfurths fränkische Volkslieder 2 Nr 312 S. 238
Bei Mittler Nr 1507 S 929 fg in sieben Strophen
Schade. Deutsche Handwerkslieder S. 217ff
Steinitz I, Nr. 78