Im Maien im Maien ist´s lieblich und schön

»

Im Maien im Maien ist´s lieblich und schön

Im Maien, im Maien ist´s lieblich und schön
da findt sich viel Kurzweil und Wonn
Die Nachtigall singet, die Lerche sich schwinget
über Berg und über Tal

Die Pforten der Erde die schließen sich auf
und lassen so manches Blümlein herauf
als Lilien und Rosen, Violen, Zeitlosen
Zypressen und auch Nägelein

In solchen wohlriechenden Blümlein zart
spazieret eine Jungfrauvon edler Art
sie windet und bindet gar zierlich und fein
ihrem Herzallerliebsten ein Kränzelein

Da herzt man, da scherzt man, da freut man sich
da singt man, da springt man, da ist man fröhlich
da klaget ein Liebchen dem andern sein Not
da küßt man so manches Mündlein rot

Ach Scheiden, ach Scheiden, du schneidendes Schwert
du hast mir mein junges, frisch Herzlein verkehrt
Willkommen macht, daß man Scheiden nicht acht´t
Ade, zu tausend guter Nacht

Im Maien, im Maien, da freuet man sich
da singt man da springt man, da ist man fröhlich
da kommet so manches Liebchen zusammen
Ade, in tausend Gottes Namen

Text: Verfasser unbekannt
Musik: Josef Gersbach (1830)
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 394 „Liebe im Mai“)

u.a. in: Des Knaben Wunderhorn (1808) — Deutsches Lautenlied (1914)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1740 : Zeitraum:
Schlagwort:


CDs und Bücher mit Im Maien im Maien ist´s lieblich und schön:

Anmerkungen zu "Im Maien im Maien ist´s lieblich und schön"

Text im Wunderhorn III, 1808, S. 132 und zwar Str. 1, 2, 3 und 5 aus dem Bergliederbüchlein 1740. Nr. 190, die 4. und 6. aus einem fl. Bl.: .Drey schöne Weltliche außerlesene Lieder (das 3.)  Gedr. im Jahr 1646 (Abdruck des Originals bei Mittler 739 und Birlinger’s Wdh. II, 15.)

Die Zusammenstellung der schönsten Strophen ist sehr geschickt und geschmackvoll; die weggelassenen Strophen sind wirklich häßlich und störend, da sie von Begräbnis und Kläffern handeln. — Der Text von 10 Str. bei Büsching und Hagen 1807. S. 220 ist ebenfalls zusammengesetzt aus dem fl. Bl, und Bergliederbüchl. Abdr. s. Erlach 3, 151.

Eine alte Melodie hat sich nicht gefunden, ich habe die von Jos. Gersbach 1830 komponierte beigesetzt. (Böhme)