Im März, da hast du gestritten
Mit Schwert, mit Büchse und Speer
Da hast du erkämpfet die Einheit
Mein Deutschland, was willst du mehr?
Jetzt hast du den Schmetterling, den Peucker,
Hast auch den Reichsverweser,
Und vierunddreißig Fürsten,
Mein Deutschland, was willst du mehr?
Du hast den gerechten Mohlen
Den Mann von Mild‘ und Ehr‘
Das Standrecht ließ er verkünden
Mein Deutschland, was willst du mehr?
Du hast den Minister Duckewitz
Den Zollvereins-Freihandeler
Mit Zöllnern ließ er’s beim Alten
Mein Deutschland, was willst du mehr?
Du hast den sinnigen Reckerath
Den Reichsfinanzminister
Zahlst wiederum zehn Millionen
Mein Deutschland, was willst du mehr?
Du hast in Köllen am Rheine
Den Dom, er schauet so hehr
Bleibst doch in den Händen der Pfaffen!
Mein Deutschland, was willst du mehr?
Die Vereine hat man verboten
Entwaffnet die Bürgerwehr
Beschenkt dich mit russischen Noten
Mein Deutschland, was willst du mehr?
Du hast die Reichsversammlung,
Du hast das stehende Heer,
Und eine zukünftige Flotte,
Mein Deutschland, was willst du mehr?
Du hast mit der Reichsversammlung
Gequälet dich so sehr,
Jetzt bist du zugrunde gerichtet
Mein Deutschland, was willst du mehr?
Text: Verfasser unbekannt (1848 als Flugblatt verbreitet)
Musik: Auf die Melodie von „In einem kühlen Grunde“
Quelle: Lieder der Revolution von 1848 (Das Lied im Kampf geboren, Heft 1, Mai 1957)
Offensichtlich ein Vorläufer von „Mein Michel was willst du noch mehr„, das im Januar 1919 aufgezeichnet und auf „Du hast Diamanten und Perlen“ gesungen wurde. (Text: Heinrich Heine, 1824. Wie obige Parodie beweist, wurde Heines Text auch auf „In einem kühlen Grunde“ gesungen)