Im Jahre elfhunderzwanzig ante Christum natum
da wollte es das unabänderliche Fatum
daß Troja von den Griechen zerstört war
wie solches noch niemals erhört war
Wie dieses den Griechen gelang
verkündet euch jetzo mein Sang
Im Jahre elfhunderzwanzig ante Christum natum
da brachte der Paris den Achill mit List um
Es streckte im Sterben die Glieder
der Held ach so brav und so bieder
drob gerieten die Griechen in Wut (ja ja)
und solches tut niemals nicht gut (nein, nein)
Da schrieb Odysseus der weltbekannte Schlaukopf
An Nestor, den mindestens ebenso oft erwähnten Graukopf:
Ich bin noch immer, Freund, wiß es
Der alte und kluge Ulysses
Ich nehme die Troerstadt, bis, ja ja
drei Tage vergangen. Ulyß.“ ja ja
Es hatte nämlich Odysseus einen ganz prächtigen Einfall
Der brachte sofort den Troern den diesbezüglichen Reinfall
Es machte der schlaue Ithaker
zuschanden die trojanischen Racker
Mit Hilfe der Geometrie, ja, ja
erfand er ein hölzernes Vieh, ja, ja
„Hurra!“ riefen die Troer, „fort sind nun endlich die Griechen!“
Aber am Strande, da ließen sie so Verschiedenes liegen
Es schleppten die troischen Bauern
sich selber ihr Pech in die Mauern
So sehr auch Laokoon schrie: „Ja ja
Ja die Dummen verringern sich nie, ja,ja!“
Des Nachts beim Schein einer ganz kümmerlichen Laterne
Des Mondes und einiger gänzlich unbedeutender Sterne
Da entstiegen dem hölzernen Pferde
sämtliche Griechen von einigem Werte
Die öffnen den andern das Tor, ja ja
meine Herren, wie kommt Ihn´n das vor, ja ja?
Und als am Morgen die rosenfingrige Eos erwachte
Da zeigte sich ihren erstaunten Blicken eine gänzlich veränderte Lage der Sache
Wo gestern noch Troja gestanden
War nur noch Schutt und Asche vorhanden
Drauf ackert dahin und daher, ja ja
in Hexametern Papa Homer, ja ja
Text: Hans von Schubert (1879)
Musik: anonym –
in Die weiße Trommel (1934)