Im Herbst hab i mei größte Freud
Da brock i´s Edelweiß am Watzmann
über´ Auerhorn und übers hohe Eis
Die Berchtesgadner haben ja
dös Blüamerl gar so gern
da kim i mit mein Edelweiß
zu manchem hohen Herrn
Is schad daß´s liebe Edelweiß
so hoch am Gletscher steht
wo a andre Pflanzn nimma wachst
koa Mailüfterl mehr weht
Da gibts koan Frühling
und koan Herbst
nur Moos bedeckt der Schnee
Kaum treibt den Schnee der Sommer weg
schießt´s Edelweiß in´d Höh
Oans freut mi von dem Blüamerl just
daß ´s braucht viel Schneid und Fleiß
sonst kriagt es nöt
drum ist es auch mit Recht das Edelweiß
Ja weil beim Steign a große Gefahr
und i auf Gott vertrau
drum brock i ´s erste Sträußerl ab
für unsre liabe Frau
Aufm flachen Land wennst wachsen tatst
du liab´s zart Edelweiß
i stellat di ins Glashaus nei
wärts gáschützt vor Schnee und Eis
Ins Grab muaßt du mit meinem Leib
zu Petrus mit mein Geist
Er sagt: „Geh hin zu unsrer Frau
und bring ihr´s Edelweiß“
Text : Franz v. Kobell ?
Musik: Verfasser unbekannt – Volkslied .
in Gesellenfreud (1913)