Im grünen Wald –
da wo die Drossel singt,
wo im Gebüsch
das muntre Rehlein springt,
wo Tann´ und Fichte
stehn am Waldessaum,
verlebt ich meiner Jugend
schönsten Traum
Das Rehlein trank – wohl aus dem klaren Bach,
in dessen Wald der muntre Kuckuck lacht,
der Jäger zielt schon hinter einem Baum,
das war des Rehleins letzter Lebenstraum.
Getroffen wars – und sterbend lag es da,
was man vorher noch munter hüpfen sah,
mit gebroch´nen Augen schauts den Jäger an,
als wollt es sagen was hab ich Dir getan.
(da trat der Jäger wohl aus dem Waldessaum
und sprach“ Das Leben ist ja nur ein Traum)
Die Jugendjahr – sie sind ja längst entflohn,
die ich verlebt als junger Waidmannssohn,
er nahm die Büchse, schlug sie an ein Baum,
und sprach das Leben ist ja nur ein Traum.
Text und Musik: Verfasser unbekannt – „Im grünen Wald dort wo die Drossel singt“ –
Jägerlied, das von Soldaten gesungen und auch umgedichtet wurde. Laut Volks- und Soldatenlieder (hrsg. vom Bayrischen Soldatenbund) „nach dem Gesang der Truppe beim 1e Inf Rgt 120 (Garnison Straßburg ) vor dem 1. Weltkrieg aufgezeichnet. Es verbreitete sich bei Kriegsbeginn 1914 über ganz Deutschland“.
Geht auf das 1838 gedruckte Lied “ Das Leben ist ein Traum“ zurück. Ursprünglich in Südwestdeutschland oft auch als „Lied vom Rehlein“ oder als „Schwarzwaldlied“ bezeichnet. Nach gleicher Melodie gab es im 1. Weltkrieg ein melancholisches Soldatenlied: „Kennst du den Wald, zerschossen und zerzauset…“