Im grünen Wald, dort wo das Rehlein springt
Und im Gebüsch die muntre Drossel singt
Wo Tann‘ und Fichte stehn am Waldessaum
Verlebt‘ ich meiner Jugend schönsten Traum
Das Rehlein trank wohl aus dem klaren Bach
Indes der Kuckuck aus dem Walde lacht
Dies sah der Jäger hinter einem Baum
Das war des Rehleins letzter Lebenstraum
Der Jäger schoß, da lag das Rehlein da
Das man zuvor noch munter springen sah
Es lag nun still und sprang fortan nicht mehr
Und still im Walde wurd‘ es ringsumher
Die Jugendjahre sind schon längst entflohn
Die ich verlebt als junger Waidmannssohn. —
Ich nahm die Büchse, schlug sie an ein’n Baum
Und sprach: »Das Leben ist ja nur ein Traum.«
Text und Musik: Verfasser unbekannt, um 1900
Ein volkstümliches Lied, dessen Verfasser unbekannt ist, das durch Carl Zuckmayers »Der fröhliche Weinberg« – am 22. Dezember 1925 im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin uraufgeführt – wieder bekannt wurde.
Diese Fassung in „Traurig aber wahr“, 1931