Im Arm der Liebe ruht sich´s wohl,
Wohl auch im Schoß der Erde.
Ob´s dort noch, oder hier sein soll,
Wo Ruh ich finden werde:
Das forscht mein Geist und sinnt und denkt
Und fleht zur Vorsicht, die sie schenkt
Im Arm der Liebe ruht sich´s wohl,
Mir winkt sie ach! vergebens.
Bei dir Elise fand ich wohl
Die Ruhe meines Lebens.
Dich wehrt mir harter Menschen Sinn
Und in der Blüte welk ich hin!
Im Schoß der Erde ruht sich´s wohl,
So still und ungestöret,
Hier ist das Herz so kummervoll
Dort wird´s durch nichts beschweret.
Man schläft so sanft, schläft süß
Hinüber in das Paradies
Ach, wo ich wohl noch ruhen soll
Von jeglicher Beschwerde
Im Arm der Liebe ruht sich´s wohl,
Wohl auch im Schoß der Erde!
Bald muß ich ruf´n und wo es sei,
Dies ist dem Müden einerlei
Text: Hermann Wilhelm Franz Ueltzen (1788) „Das Liedchen von der Ruhe“
zuerst im Göttinger Musenalmanach für 1788
in Als der Großvater die Großmutter nahm (1885)