Im Aargäu sind zwöi Liebi

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Im Aargäu sind zwöi Liebi

Im Aargäu sind zwöi Liebi
Es Maiteli und es Büebli
Die händ enandere gern, gern, gern
Die händ enandere gern

Und der Jungchnab zog zu Kriege
Und der Jungknab zog zu Kriege
Wenn chunt er wiederum hei,hei,hei
Wenn chunt er wiederum hei?

Uebers Jahr im andere Summer
Uebers Jahr im andere Summer
Wenn d´Stüdeli träge Laub, Laub, Laub
Wenn d´Stüdeli träge Laub

Und´s Johr und das wär ume,
Und´s Johr und das wär ume,
Und der Jungchnab ist wiederum hei
Und der Jungchnab ist wiederum hei

Und er zog dur´s  Gässeli ufe
Und er zog dur´s Gässeli ufe
Wo´s schön Anneli im Fenster läg
Wo´s schön Anneli im Fenster läg

„Gott grüess di, du Hübschi, du fini
„Gott grüess di, du Hübschi, du fini
Von Herze gefallest mir wohl
Von Herze gefallest mir wohl.“

„Wie kann denn ich dir gefalle?
Wie kann denn ich dir gefalle?
Ha scho längst en andere Ma.
Ha scho längst en andere Ma“

„En hübschen und en riche
En hübschen und en riche
Und der mi erhalte cha
Und der mi erhalte cha“

Und er zog dur´s Gässeli abe
Und er zog dur´s Gässeli abe
Und er truret und weinet so sehr
Und er truret und weinet so sehr

Da begegnet ihm seine Frau Mueter
Da begegnet ihm seine Frau Mueter
„Warum weinist und trurist so sehr?
Warum weinist und trurist so sehr?“

„Warum soll i denn nit trure?
Warum soll i denn nit trure?
Jetz han i keis Schätzeli meh!
Jetz han i keis Schätzeli meh!“

„Wärist du deheime blibe
Wärist du deheime blibe
So hättist dis Schätzeli no
So hättist dis Schätzeli no!“

Text und Musik: Verfasser unbekannt –  aus der Schweiz
in: Johann Rudolf Wyss: „Schweizer Kuhreihen und Volkslieder (3. Auflage, Bern 1818“)
daher in: Deutscher Liederhort (1856, Nr. 11b)

andere Schreibweise: Im Aargäu sind zwei Liebi oder Im Argäu sind zwei Liebi
Ein weiterer Grund, nicht in den Krieg zu ziehen –

Liederthema:
Liederzeit: vor 1818 : Zeitraum:
Orte: , ,
Geschichte dieses Liedes:

CDs und Bücher mit Im Aargäu sind zwöi Liebi:

Anmerkungen zu "Im Aargäu sind zwöi Liebi"

Gesellenfreud (1913, mit der Angabe: nach einem Volkslied aus Aarau , Schweiz um 1910)

Im Allgäu, da waren zwei Liebchen
und sie hatten einander so lieb

Der jung´ Knab zog in den Kriege
„Und wann kommst du wiederum heim?“

„Das kann ich dir ja nicht sagen
welchen Tag, welche Nacht, welche Stund

Der junge Knab kam vom Kriege
und er ging seiner Liebsten vor die Tür

Er gab ihr einen guten Morgen
und dazu einen freundlichen Kuss

„Du darfst mich ja nicht mehr küssen
denn ich hab ja schon längst einen Mann

Einen hübschen, einen feinen, einen reichen
einen, der mich ernähren kann.“

Da ging er das Gässlein abe
und er trauert und er weinet so sehr

Da begegnet ihm Frau Mutter
„Warum trauerst und weinst du so sehr?“

„Warum sollt‘ ich denn nicht weinen
ich hab‘ ja kein Schätzele mehr!“

„Wärst du zu Hause geblieben
hättest du dein Schätzele noch.“

Andere Fassung: 

Im Ärgäu sind zweu Liebi
die hetid enandere gern

Und der jung Chnab zog zu Chriege
wänn chummt er wiederum hei

Übers Jahr im andere Sommer
wänn d Stüdeli trägid Laub

Unds Jahr, und das wär umme
und der junge Chnab ist wiederum hei

Er zog durs Gässele use
wos schön Anni im Fenster läg

Gott grüß di, du Hübschi, du Fini
vo Herze gefallst du mir wohl

Wi chan i denn dir no gfalle?
Ha schon längst en andere Ma

En hübschen und en riche
und der mi erhalte cha

Er zog durs Gässeli abe
und weinet und truret so sehr

Da begegnet ihm seine Frau Mueter
Und was weinist und trurist so sehr?

Was sött i nid weinen und trure?
Jez han i keis Schätzeli meh

Wärest du daheime bliebe
so hättist dis Schätzeli no

"Im Aargäu sind zwöi Liebi" in diesen Liederbüchern

u.a. in: Deutscher Liederhort (1856) — Zupfgeigenhansl (1908) — Deutsches Lautenlied (1914)
Deutsche Fassung in Albvereins-Liederbuch (ca. 1900) —