Ik un min Lisbeth
wüllt Sommerfeld gahn
wüllt hoken un binden
as anner Lüd dohn
Anner Lüd hocket
un bindet dat Korn
ik un min Lisbeth
sitt achter den Dorn
Achter den Dorn
dar waßt mal schön Krut
dar binn ik min Lisbeth
en Kränzelin ut
Text: Verfasser unbekannt
Musik: auf die Melodie von Lepus der Hase
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 577)
CDs und Bücher mit Ik un min Lisbeth:
Anmerkungen zu "Ik un min Lisbeth"
Obgleich das Lied aus den Ditmarschen stammt, so ist doch die Melodie dem alten scherzhaften Studentenliede angehörend:
I,epus = der Hase, sedebat = er saß
in herba = im Grase, edebat und fraß
Letzteres siehe: Dr. Polle, Pan Lustiges Liederbuch Dresden 1877, Nr. 163.
Abweichungen im Text
Im Liederhort II (1893, Nr. 577)
Ik und myn Lysbet wilt Summerfeld gaen,
[Summerfeld gaen]
wilt hokken und binden als ander Lüd doen
Ander Lüd hokket und bindet dat Koern
Ik und myn Lysbet sittet achter den Doern
Achter den Doern daer waßt mael schoen Kruud
Daer bind ik myn Lysbet een Krenzelyn uut.
Erklärung:
- 1, 1 gaen gehn
- 1, 2 wilt hokken wollen häuseln
- Lüd – Leute
- doen – tun.
- 2, 2 sittet achter den Doern — sitzen hinter der Dornenhecke.
- 3, 1 waßt wächst, Kruud Kraut.
- 3, 2 uut – daraus.
"Ik un min Lisbeth" in diesen Liederbüchern
Text mit dieser Melodie (zuerst) in: Niederdeutsches Liederbuch, Hamburg 1884 Nr. 38.
Der Text schon bei Möllenhoff, Sagen … 1848 S. 490. auch Schleswig-Holsteinisches Liederbuch (1924)