Ik hebbe se nich up de Scholen gebracht

Fünf Söhne

Ik hebbe se nich up de Scholen gebracht

Ik hebbe se nich up de Scholen gebracht
Ik hebbe nich einmal över se gelacht
Se gaent nich spolen up de straten
Ik hebbe se up de wille See gesandt
Eren levesten Vader to söken

Dat eine starf den bitteren Dod
Dat ander starf von Hunger so grot
Dat drüde word gehangen
Das verde blef up de wille See dot
Dat vifte flut achter dem Lande

Wanse wol up den Kerkhof quam
Se reip God sinen hemmelschen Vader an
Un bedet all mit Vlite
Dat em God wolde de Sünde vergeven
Un halen en in sin Rike

De Sundags Missen de sint wol guet
wan man se horet ton Ende ut
un bedet al mit Vlite
dat uns Got wolde de Sünde vorgeven
un halen uns in sin Rike

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in: Uhland Volkslieder I , 269 — Deutscher Liederhort (1856, Nr. 31, aus „Westfalen“)  Zupfgeigenhansl (1908, hier als „Fragment aus Ostfriesland“)

Liederthema:
Liederzeit vor 1575 - Zeitraum:
Stichwort: Hunger • Orte: , ,


Anmerkungen:

Dazu Worterklärungen von Ludwig Erk:

  • 1: Ik hef, hewwe , ich habe — över,  über —  söken,  suchen —
  • 2:  starf,  starb —  bleef,  blieb —  flunt, floh — achter,  hinter,  aus —
  • 3:  quam,  kam — reip,  rief — mit Vlite ,  mit Fleiße —  halen,  holen —  en, ihn — Rike,  Reich —
  • 4: ton Ende , zum Ende —  uut , ans  — Wolde,  wolle

Zweite Melodie:

Zweite Melodie
Melodie im Zupfgeigenhansl. Fragment aus Ostfriesland

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