Ihr Kinderlein, kommet,
O kommet doch all!
Zur Krippe her kommet
In Bethlehems Stall.
Und seht was in dieser
Hochheiligen Nacht
Der Vater im Himmel
Für Freude uns macht.
O seht in der Krippe
Im nächlichen Stall,
Seht hier bei des Lichtes
Hellglänzendem Strahl,
In reinliche Windeln
Das himmlische Kind,
Viel schöner und holder,
Als Engelein sind.
Da liegt es, das Kindlein,
Auf Heu und auf Stroh,
Maria und Josef
Betrachten es froh;
Die redlichen Hirten
Knien betend davor,
Hoch oben schwebt jubelnd
Der Engelein Chor.
O beugt, wie die Hirten,
Anbetend die Knie,
Erhebet die Händlein
Und betet wie sie!
Stimmt freudig, ihr Kinder –
Wer soll sich nicht freun? –
Stimmt freudig zum Jubel
Der Engelein ein!
Was geben wir Kinder,
Was schenken wir dir,
Du bestes und liebstes
Der Kinder, dafür?
Nichts willst du von Schätzen
Und Reichtum der Welt,
Ein Herz nur voll Demut
Allein dir gefällt.
So nimm unsre Herzen
Zum Opfer denn hin;
Wir geben sie gerne
Mit fröhlichem Sinn;
Und mache sie heilig
Und selig wie deins,
Und mach sie auf ewig
Mit deinem in eins.
Text: Christoph v. Schmid , 1768-1854
Musik: auf die Melodie von Wie reizend wie wonnig ist alles im Mai (1794, Johann Abraham Peter Schulz)
Dieses Lied war in Preußen vor dem ersten Weltkrieg für den Unterricht in der dritten Klasse vorgeschrieben ( Zentralblatt der preußischen Regierung von 1912) – vergleiche auch die sehr ähnliche Melodie