Ihr Herren laßt euch singen
ein wunderschönes Lied
ein Mägdlein von achtzehn Jahren
das hatte zwei Knaben lieb
Der Eine war ein Schiffmann
der Andr ein Bändersknab
Das Mägdlein tät sich nit schämen
es nahm den Bändersknab
Das ward der Schiffmann gewahre
der auf dem Wasser fuhr
er fährt sein Schiff zu Lande
bis daß er die Jungfrau fand
Er fand sie auf ihrem Schlafkämmerlein
da sie aufbund ihr Haar
Gott grüß dich o mein Engelein
mein herzallerliebster Schatz
Ich hab mir lassen sagen
du nähmst den Bändersknab
so gib du mir die Treuheit
die ich dir geben hab
Ich weiß von keiner Treuheit
ich weiß von keinem Geld
der Reiter soll mich holen
wenn ich von Treuheit weiß
Das steht bis an den dritten Tag
als da die Hochzeit war
da kam ein stolzer Reiter
der setzt sich obenan
Nun eßt und trinkt ihr Jungfern
ich kann nicht fröhlich sein
Trompeten und Schalmeien
die gehen insgemein
Das Erste das er täte
den Tanz wohl mit der Braut
er schwenkt sie dreimal rumme
damit zur Thür hinaus
Sie kamen über ein Heide
ein Land es war wohl breit
Der Hals war ihr zerbrochen
die Seel war eigen sein
Nun hört ihr Jungfern stolze
nehmt ihr von Zwein kein Geld
den Ersten tut behalten
den Zweiten schickt ins Feld
Text: Diese Fassung Mündlich aus der Gegend von Heidelberg , Vgl. Des Knaben Wunderhorn Bd III S.98 –
Die Melodie mündlich überliefert aus der Nähe von Oldenburg –
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 38a)