Ihr, die ihr baut, begreift die Zeit,
dass ihr nicht Unheil sät.
Es baute Babel einst zu hoch
und unsre Welt seufzt heute noch
weil man sich nicht versteht
Denn als der Mensch sich nicht verstand,
ward ihm das Herz betört
Zum Eisen griff die Männerfaust
da hat der Krieg die Welt durchbraust –
das Eisen ward zum Schwert
Und manch Jahrhundert hat genarbt
mit blutger Spur die Welt
Geknechtet war der freie Geist
weil nicht das Schwert den Wahn zerreißt
der uns gefesselt hält
Des Lichts, der Freiheit schönen Tag
sieht dies Jahrhundert nahn
es söhnt, was es in roher Zeit
als Schwert verbrach, das Eisen heut
es söhnt’s als Eisenbahn
Wie sich dem Menschen auch der Mensch
entfernt entfremdet fand
wie Kutt und Schwert die Welt entzweit
so trägt die Schiene Einigkeit
rings hin von Land zu Land
Drum ihr, die ihr heut bauen könnt
begreifet eure Zeit:
zum Eisen greift mit starker Faust
dass frei der Geist die Welt durchbraust
dass er die Welt befreit!
Text: E. Wiebe
Musik: Schier dreißig Jahre bist du alt
Allgemeines Deutsches Kommersbuch