Ick hab ma so mit dir (Rasenbank am Elterngrab)

Singt eener uffn Hof

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Ick hab ma so mit dir jeschunden
ick hab ma so mit dir jeplacht
Ick hab in sießen Liebesstunden zu dir
»Mein Pummelchen« jesacht
Du wahst in meines Lehms Auf un Ab
die Rasenbank am Elternjrab

Mein Auhre sah den Hümmel offen
ick nahm dir sachte uffn Schoß
An nächsten Tach wahst du besoffen
un jingst mit fremde Kerle los
Un bist retuhr jekomm, bleich un schlapp –
von wejen; Rasenbank am Elternjrab!

Du wahst mein schönstet Jlück auf Erden
nur du – von hinten und von vorn
Mit uns zwee hätt et können werden
et is man leider nischt jeworn
Der Blumentopp vor deinen Fenst
der duftet in dein Zimmer rein …
Leb wohl, mein liebes Kind, und wennst
mal dreckich jeht, denn denke mein –!

Theobald Tiger – das ist Kurt Tucholsky
nach dem sentimentalen Schlager von der Rasenbank am Elterngrab
in: Die Weltbühne, 05.04.1932, Nr. 14, S. 529.

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